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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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250 KAPITEL 7. GEWÖHNLICHE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN<br />

Abbildung 7.7: Einschwingverhalten einer<br />

erzwungenen Schwingung: gestrichelt die<br />

gedämpfte Schwingung ohne äußeren Antrieb,<br />

punktiert der äußere Antrieb, durchgezogen<br />

die sich ergebende Schwingung. Nach<br />

dem Einschwingen, d.h. nach Abklingen<br />

der gedämpften Schwingung, bleibt eine<br />

um ϕ gegenüber der Anregung verschobene<br />

erzwungene Schwingung<br />

7.5.3 Erzwungene Schwingung<br />

§ 951 Der Übergang zur erzwungenen Schwingung bedeutet mathematisch den Übergang<br />

zu einer inhomogenen Differentialgleichung, da die zusätzliche Kraftdichte f A cos(Ωt) die<br />

unabhängige Variable t explizit enthält:<br />

ẍ + 2γẋ + ω 2 0x = f a cos(Ωt) .<br />

Den homogenen Teil haben wir bereits ausführlich behandelt, d.h. an dieser Stelle müssen<br />

wir nur noch eine spezielle Lösung der inhomogenen DGL finden. Dazu machen wir einen<br />

Ansatz, der der Inhomogenität ähnlich ist, d.h. in reeller Schreibweise einen Ansatz der Form<br />

x(t) = a sin(Ωt) + b cos(Ωt).<br />

§ 952 Da wir bereits wissen, dass im Falle einer Schwingung ohnehin komplexe Eigenwerte<br />

entstehen, können wir auch eine kompaktere, nämlich komplexe Schreibweise für die Inhomogenität<br />

verwenden (siehe Abschn. 6.3.4)<br />

ẍ c + 2γẋ c + ω 2 0x c = f A e iΩt .<br />

Ein der Inhomogenität ähnlicher Ansatz reduziert sich mit der komplexen Amplitude A auf<br />

x c (t) = Ae iΩt mit ẋ c = iΩAe iΩt = iΩx c (t) und ẍ c = −Ω 2 x c (t) .<br />

Einsetzen in die DGL liefert mit<br />

(−Ω 2 + 2iγΩ + ω 2 0)A = f A<br />

den Zusammenhang zwischen der Amplitude f A der antreibenden Kraftdichte und der komplexen<br />

Amplitude A der Schwingung. Deren Betrag ist<br />

A r = √ √<br />

AA ∗ f A<br />

f A<br />

=<br />

ω0 2 − Ω2 + 2iγΩ ω0 2 − Ω2 − 2iγΩ = f<br />

√ a<br />

(ω<br />

2<br />

0 − Ω 2 ) 2 + (2γΩ) . (7.20)<br />

2<br />

Für den Phasenwinkel ergibt sich<br />

ϕ = − arctan I(A)<br />

R(A) = − arctan<br />

ω 2 0<br />

2γΩ<br />

. (7.21)<br />

− Ω2<br />

Als partikuläre Lösung der inhomogenen DGL erhalten wir damit<br />

x p (t) = A r cos(Ωt + ϕ) . (7.22)<br />

Querverbindung 9 Machen Sie sich in der obigen Herleitung noch einmal mit Hilfe von<br />

Abschn. 6.3.4 die komplexe Darstellung reeller Größen klar, u.a. die Bedeutung von f A und<br />

f a .<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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