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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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364 KAPITEL 9. VERALLGEMEINERTE FUNKTIONEN<br />

Abbildung 9.4: Error-Funktion<br />

erf(x) und die komplementäre<br />

Error-Funktion erfc(x)<br />

erf(x) und erfc(x)<br />

2.5<br />

erfc(x)<br />

2<br />

1.5<br />

1<br />

0.5<br />

0<br />

−0.5<br />

−1<br />

erf(x)<br />

−1.5<br />

−3 −2 −1 0 1 2 3<br />

x<br />

eine Funktion der gesuchten Form, wenn auch mit einigen zusätzlichen konstanten Faktoren.<br />

Haben wir diese Verteilung einmal für die Klausurergebnisse bestimmt, so lässt sich der Anteil<br />

der Klausuren, die mit Noten zwischen a und b bewertet wurde, bestimmen zu<br />

∫ b<br />

a<br />

P (x) dx == ex2 0 /(2σ)<br />

√<br />

2πσ<br />

∫b<br />

a<br />

⎛<br />

e −x2 /2σ dx = ex2 0 /(2σ)<br />

√ ⎝<br />

2πσ<br />

∫ b<br />

0<br />

e −x2 /2σ dx −<br />

∫ a<br />

0<br />

⎞<br />

e −x2 /2σ dx⎠ .<br />

Die Integrale in der Klammer lassen sich jeweils mit Hilfe der Error Funktion auswerten.<br />

§ 1364 Eine physikalische, allerdings bis auf die andere Bezeichnung der Variablen und Konstanten<br />

formal identische Anwendung der Error Funktion ist die Untersuchung der Geschwindigkeitsverteilung<br />

eines Gases. Die Maxwell–Boltzmann Verteilung gibt die relative Teilchenzahl<br />

im Geschwindigkeitsintervall von v bis v + dv als<br />

dN<br />

N = f(v) = ( m<br />

2πkT<br />

) 1/2<br />

exp<br />

(− mv2<br />

2kT<br />

)<br />

dv .<br />

Darin ist T die Temperatur, m die Masse, k die Boltzmann-Konstante und v die Geschwindigkeit.<br />

Die thermische Geschwindigkeit v th<br />

√<br />

2kT<br />

v th =<br />

m .<br />

gibt das Maximum der Verteilung. Gesucht der Anteil der Teilchen, die Geschwindigkeiten<br />

kleiner als die thermische Geschwindigkeit haben, d.h. die Verteilung ist im Intervall<br />

[−v rmth , t th ] zu integrieren:<br />

F =<br />

∫v th<br />

−v th<br />

f(v) dv .<br />

Da f(v) eine gerade Funktion ist, können wir die untere Integrationsgrenze durch Null ersetzen:<br />

∫v th ∫<br />

F = 2 f(v) dv =<br />

0<br />

v th<br />

0<br />

( m<br />

2πkT<br />

) )<br />

1/2 (<br />

exp<br />

(− mv2<br />

m<br />

dv =<br />

2kT 2πkT<br />

) 1/2<br />

v th<br />

Um die Error-Funktion in diesem Integral zu erkennen, substituieren wir<br />

√ m<br />

u =<br />

2kT v = v .<br />

v th<br />

Dann gilt<br />

du =<br />

√ m<br />

2kT dv<br />

∫<br />

)<br />

exp<br />

(− mv2 dv .<br />

2kT<br />

0<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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