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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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12.2. VERTEILUNGSFUNKTIONEN 451<br />

Abbildung 12.7: Normalverteilung oder<br />

Gauß’sche Glockenkurve<br />

Dann erhalten wir für die Wahrscheinlichkeit, dass alle 1500 Bauteile intakt sind, P (X =<br />

0) = 0.86.<br />

12.2.5 Gauß’sche Normalverteilung<br />

§ 1683 Die Normalverteilung oder Glockenkurve ist eine Funktion der Form<br />

f(x) = e −αx2 .<br />

Sie ist symmetrisch zur y-Achse, vgl. Abb. 12.7, und nähert sich um so schneller asymptotisch<br />

der x-Achse, je größer der Parameter α ist. Das Maximum B liegt bei (0,1), die Wendepunkte<br />

A und C liegen bei (±1/(α √ 2), 1/ √ e), die Steigungen der Tangenten in diesem Punkt sind<br />

tan ϕ = ∓a √ 2/e.<br />

§ 1684 ie häufigste Anwendung einer Glockenkurve ist die Beschreibung der Gauß’schen<br />

Normalverteilung. Auch wenn sich diese als Grenzübergang aus einer Binominalverteilung<br />

herleiten lässt, unterscheidet sie sich von den beiden bisher betrachteten Verteilungen: sie ist<br />

nicht auf diskrete Werte beschränkt sondern beschreibt eine stetige Verteilung von Zufallsvariablen.<br />

Definition 101 Die Verteilung einer stetigen Zufallsvariablen X mit der Dichtefunktion<br />

{<br />

f(x) = √ 1 exp − 1 ( ) } 2 x − µ<br />

2π σ 2 σ<br />

und der Verteilungsfunktion<br />

F (x) = P (X ≤ x) = 1 √<br />

2x σ<br />

heißt Gauß’sche Normalverteilung.<br />

∫x<br />

−∞<br />

{<br />

exp − 1 ( ) } 2 x − µ<br />

dx<br />

2 σ<br />

§ 1685 Eine Normalverteilung mit den Parametern Mittelwert µ = 0 und Standardabweichung<br />

σ = 1 heißt Standardnormalverteilung oder standardisierte Normalverteilung. Ihre<br />

Dichtefunktion ist die Glockenkurve<br />

f n (x) = 1 √<br />

2π<br />

exp<br />

{− x2<br />

2<br />

}<br />

.<br />

Die zugehörige Verteilungsfunktion ist<br />

F n (u) = P (U ≤ u) = 1 √<br />

2π<br />

∫u<br />

−∞<br />

exp<br />

} {− u2<br />

du . (12.11)<br />

2<br />

Sie ist symmetrisch um den Mittelwert µ, die Wendepunkte liegen bei µ ± σ. Ein Integral<br />

dieser Form ist uns bereits aus der Error-Funktion (9.15) bekannt. Daher können wir die<br />

Error-Funktion auch zur Auswertung der Normalverteilung verwenden:<br />

P (U ≤ u) = 1 (1 + erf u )<br />

√ .<br />

2 2<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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