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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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320 KAPITEL 8. MATRIZEN<br />

= (a 11 a 22 − a 21 a 12 )(b 11 b 22 − b 21 b 12 ) =<br />

∣ a ∣ ∣ ∣<br />

11 a 12 ∣∣∣ ∣∣∣ b 11 b 12 ∣∣∣<br />

= detA detB .<br />

a 21 a 22 b 21 b 22<br />

§ 1192 Die Determinante einer Dreiecksmatrix A ist gleich dem Produkt der Hauptdiagonalelemente:<br />

det A ∆ = ∏ i<br />

a ii .<br />

Gemäß Sarrus enthalten alle Produkte außer der Hauptsiagonalen mindestens eine Null und<br />

verschwinden, so dass nur das Produkt entlang der Hauptdiagonalen übrig bleibt.<br />

8.2.5 Reguläre und orthogonale Matrizen<br />

Definition 77 Eine n-reihige quadratische Matrix heißt regulär, wenn ihre Determinante<br />

einen von Null verschiedenen Wert besitzt. Andernfalls heißt sie singulär.<br />

§ 1193 Mit dieser Definition können wir das Eingangs gemachte Statement über die Lösbarkeit<br />

eines linearen Gleichungssystems umformulieren: ein lineares Gleichungssystem ist dann lösbar,<br />

wenn die Koeffizientenmatrix regulär ist.<br />

§ 1194 Ein sehr spezieller Fall einer regulären Matrix ist die orthogonale Matrix. Die Zeilenbzw.<br />

Spaltenvektoren einer orthogonalen Matrix A bilden ein orthonormiertes System aus<br />

zueinander orthogonalen Einheitsvektoren. Da die Determinante einer orthogonalen Matrix<br />

±1 ist, detA ortho = ±1, ist eine orthogonale Matrix stets regulär. Auch sind die Transponierte<br />

und die Inverse identisch: A T ortho = A−1 ortho<br />

. Das Produkt orthogonaler Matrizen ist wiederum<br />

eine orthogonale Matrix. Beginnen wir mit der Definition der orthogonalen Matrix:<br />

Definition 78 Eine n-reihige quadratische Matrix A heißt orthogonal, wenn das Matrixprodukt<br />

aus A und ihrer Transponierten A T die Einheitsmatrix E ergibt A ortho A T ortho = E.<br />

§ 1195 Als einfachstes Beispiel betrachten wir die Matrix<br />

⎛<br />

A = ⎝ 1 0 0<br />

⎞<br />

0 0 1 ⎠ .<br />

0 1 0<br />

Das Produkt dieser Matrix mit ihrer Transponierten ist<br />

⎛<br />

A A T = ⎝ 1 0 0<br />

⎞ ⎛<br />

0 0 1 ⎠ ⎝ 1 0 0<br />

⎞ ⎛<br />

0 0 1 ⎠ = ⎝ 1 0 0<br />

⎞<br />

0 1 0 ⎠ = E .<br />

0 1 0 0 1 0 0 0 1<br />

Die Matrix A ist demnach eine orthogonale Matrix. Wenn wir die Matrix in (Zeilen- oder)<br />

Spaltenvektoren zerlegen, so erkennen wir in den Vektoren<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

⎛ ⎞<br />

⃗a 1 = (a 1i ) =<br />

⎝ 1 0 ⎠ , ⃗a 2 = (a 2i ) =<br />

0<br />

⎝ 0 o<br />

1<br />

⎠<br />

und<br />

⎝ 0 1 ⎠<br />

0<br />

die Einheitsvektoren ⃗e x , ⃗e z und ⃗e y eines kartesischen Koordinatensystems wieder. Und diese<br />

sind orthonormal. Die Determinante der Matrix ist detA = −1, d.h. die Matrix ist regulär –<br />

sie muss es auch sein, da orthogonale Eigenvektoren nicht linear abhängig sein können.<br />

§ 1196 Betrachten wir ein System aus den Einheitsvektoren<br />

⎛<br />

⃗e 1 = √ 1 ⎝ 1 ⎞<br />

⎛<br />

−1 ⎠ , ⃗e 2 = √ 1 ⎝ 1 ⎞<br />

−1 ⎠ und ⃗e 3 =<br />

2<br />

0<br />

2<br />

0<br />

Die Vektoren sind normiert, ⃗e 1 und ⃗e 2 liegen in der xy-Ebene und stehen senkrecht aufeinander,<br />

⃗e 3 definiert die z-Achse und steht damit senkrecht auf den beiden anderen Vektoren.<br />

⎛<br />

⎝ 0 0<br />

1<br />

⎞<br />

⎠<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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