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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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400 KAPITEL 10. VEKTORANALYSIS<br />

§ 1498 Und warum reichen nicht die auf den ersten Blick anschaulicheren integralen Formulierungen?<br />

Die Maxwell’schen Gleichungen sind völlig bedeutungslos, wie sowohl von Maxwell<br />

als auch Faraday betont wurde: die Gleichungen sind Beschreibungen von Phänomenen, aber<br />

sie haben keine Anwendung. Seit Hertz wissen wir es etwas besser: aus den Maxwell’schen<br />

Gleichungen ergibt sich z.B. die elektromagnetische Welle – ohne diese würde ein großer<br />

Teil der heutigen Kommunikationssysteme nicht existieren. Die elektromagnetische Welle<br />

lässt sich, wie in Abschn. 11.1.2 gezeigt, problemlos aus der differentiellen Form der Maxwell’schen<br />

Gleichungen herleiten – in der integralen Form ist eine entsprechende Herleitung<br />

nicht einfach möglich, da sich die verschiedenen Gleichungen nicht mehr einfach miteinander<br />

verknüpfen lassen<br />

§ 1499 Die gesamte Plasmaphysik basiert auf der Anwendung der Maxwell’schen Gleichungen<br />

(und einiger weiterer Gleichungen). Auch hier ist die formale Herausforderung die geschickte<br />

Kombination verschiedener Gleichungen, u.a. auch um neue Phänomene wie einund<br />

ausgefrorene Magnetfelder, den magnetischen Zug und Druck und darauf basierend die<br />

Alfven-Welle herzuleiten – eine Welle, bei der eine Magnetfeldlinie entsprechend einer Saite<br />

schwingt.<br />

10.6.3 Konservative Felder<br />

§ 1500 Mit Hilfe des Stokes’schen Satzes lässt sich zeigen, dass ein Feld F ⃗ = ∇U konservativ<br />

ist, d.h. das Linienintegral vom Punkt P 1 zum Punkt P 2 wegunabhängig ist. Auf der rechten<br />

Seite des Stokes’schen Satzes (10.22) wird die Rotation des Feldes benötigt: ∇ × F ⃗ = ∇ ×<br />

∇U = 0. Damit ist auch<br />

∮ ∫<br />

⃗F · d⃗r = ∇ × F ⃗ · dS ⃗ = 0 .<br />

Das Integral entlang eines beliebigen geschlossenen Weges verschwindet also. Zerlegen wir<br />

den Weg in zwei Teile −−−→ P 1 P 2 und −−−→ P 2 P 1 so erhalten wir<br />

∮<br />

∫P 2 ∫P 1<br />

∫P 2 ∫P 2<br />

⃗F dS ⃗ = F ⃗ · d⃗r + F ⃗ · d⃗r = 0 ⇒ F ⃗ · d⃗r − F ⃗ · d⃗r = 0<br />

P 1 P 2 P 1 P 1<br />

wobei die Pfade zwischen P 1 und P 2 beliebig sein können.<br />

Kontrollfragen<br />

Kontrollfrage 33 Erläutern Sie anschaulich die Bedeutung von Gradient, Divergenz und<br />

Rotation. Geben Sie Beispiele.<br />

Kontrollfrage 34 Erläutern Sie die Integralsätze; geben Sie Beispiele für ihre Anwendung.<br />

Fragen<br />

Frage 107 Was versteht man unter dem Fluss? Geben Sie auch eine anschauliche Interpretation.<br />

Frage 108 Ist ein Geschwindigkeitsfeld, in dem sich keine Wirbel im anschaulichen Sinne<br />

befinden, zwingend wirbelfrei?<br />

Frage 109 Begründen Sie anschaulich und formal warum Gradientenfelder wirbelfrei sind.<br />

Frage 110 Begründen Sie anschaulich und formal warum Wirbelfelder quellenfrei sind.<br />

Frage 111 Was versteht man unter der Parameterdarstellung räumlicher Kurven? Geben<br />

Sie Beispiele.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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