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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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486 ANHANG B. MATLAB: THE BASICS<br />

§ 1802 Ein m-File lässt sich mit Hilfe des in MatLab eingebauten Editors erzeugen. Dazu<br />

wird in der Kommandozeile unter File der Unterpunkt New und dort m-File ausgewählt.<br />

MatLab öffnet dann den Editor in einem Fenster.<br />

B.3.1<br />

m-Files als Skript<br />

§ 1803 Ein m-File kann als Skript zur Abarbeitung von Befehlen verwendet werden. Dazu<br />

werden die Kommandos, die sonst im Befehlsfenster eingetragen werden, im Editor in das<br />

m-File geschrieben. Syntax und Bedeutung des Semikolons am Zeilenende bleiben erhalten.<br />

Die Datei wird gespeichert und kann mit der Taste F5 oder aus dem Menü über Debug →<br />

Run gestartet werden. Ausgaben erfolgen so, wie sie auch bei einer Eingabe im Befehlsfenster<br />

erfolgt wären: für Abbildungen wird ein entsprechendes Fenster geöffnet, direkte Ausgabe im<br />

Befehlsfenster erfolgt dort.<br />

§ 1804 Der Vorteil einer Eingabe über ein m-File statt über das Befehlsfenster wird deutlich,<br />

wenn wir plötzlich feststellen, dass wir die Funktion eigentlich im Bereich von -20 bis +20<br />

betrachten wollten: dann ist es ausreichend, die beiden Werte in der ersten Zeile zu ändern<br />

und das m-File nochmals laufen zu lassen. Entsprechend muss bei Verwendung einer anderen<br />

Funktion nur die zweite Zeile verändert werden.<br />

§ 1805 Ein weiterer Vorteil der Verwendung von m-Files ist die Dokumentation der eigenen<br />

Arbeit. Zum einen ist die Befehlssequenz in der Datei ’konserviert’ und kann zu einem<br />

späteren Zeitpunkt wieder hervor geholt werden, zum anderen gibt das m-File die Möglichkeit,<br />

die Befehle zu kommentieren. Kommentare werden durch das Prozentzeichen % eingeleitet,<br />

sie erscheinen in grün. Der erste Kommentarsatz in einem m-File myfile wird bei Aufruf<br />

von help myfile im Kommandofenster als Hilfe zu dieser Datei ausgegeben. Daher ist es<br />

insbesondere bei Funktionen sinnvoll, im Anfangskommentar alle für die Benutzung notwendigen<br />

Informationen, insbesondere auch die Ein- und Ausgabeparameter aufzuzählen sowie<br />

die Syntax zum Funktionsaufruf.<br />

B.3.2<br />

m-File als Funktion<br />

§ 1806 Eine weitere Anwendung des m-Files ist die Definition einer Funktion, die aus dem<br />

Befehlsfenster oder einem anderen m-File heraus aufgerufen werden kann. Eine Funktion<br />

erwartet als Input Variablen (aus dem m-File oder dem Befehlsfenster) und gibt andere<br />

Variablen aus. Der Syntax für den Aufruf einer Funktion ist daher<br />

[aus1 aus2] = funktionsname(ein1,ein2)<br />

wobei aus1 und aus2 die Variablen sind, die von der Funktion funktionsname ausgegeben<br />

werden und ein1 und ein2 Variablen sind, die von der Funktion bei ihrem Aufruf als Eingabe<br />

erwartet werden. Zahl und Format der Variablen können beliebig sein, müssen jedoch<br />

in der Definition der Funktion festgelegt werden. Die rechteckige Klammer um die Ausgabevariablen<br />

ist ein wenig missverständlich: sie deutet nicht an, dass die Werte in einen Vektor<br />

geschrieben werden, da die Größen aus1 und aus2 Skalare, Vektoren, Matrizen oder Strings<br />

(Zeichenketten) sein können, d.h. Konstrukte, die nicht zwingend als Elemente eines Vektors<br />

vorgesehen sind.<br />

Beispiel 1 Ihr Stundenplan sieht vor, dass Sie in verschiedenen Veranstaltungen<br />

jeweils Übungszettel zu bearbeiten haben, vgl. Tabelle B.1. Sie interessieren sich für<br />

Fragen wie Gesamtzahl der Aufgaben, Gesamtpunktzahl der Veranstaltung, mittlere<br />

Punktzahl pro Zettel oder ähnliches – und das nicht nur in diesem Semester sondern,<br />

wenn auch mit anderen Veranstaltungen und Punktbewertungen, für die folgenden<br />

Semester. Daher lohnt sich der Aufwand, diese Aufgabe in einer MatLab-Funktion<br />

zu bearbeiten und jedes Semester nur die Tabelle neu anzupassen.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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