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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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96 KAPITEL 3. FUNKTIONEN<br />

Abbildung 3.10: Annäherung an den<br />

Logarithmus aus bekanntem Funktionswert<br />

ln(1) = 0 und aus der bekannten<br />

Ableitung bestimmten Steigungen<br />

Nach Variablentransformation mit u = 1 + v lässt sich dieses Integral schreiben als<br />

ln(1 + x) =<br />

∫ x<br />

0<br />

1<br />

1 + v dv .<br />

Für |v| < 1 lässt sich dieser Ausdruck mit Hilfe von (2.11) zu einer binomischen Reihe<br />

umschreiben<br />

ln(1 + x) =<br />

∫ x<br />

Das Integral lässt sich ausführen<br />

0<br />

(<br />

1 − v + v 2 − v 3 + . . . ) dv |v| < 1 .<br />

ln(1 + x) = x − x2<br />

2 + x3<br />

3 − x4<br />

4 + . . . |v| < 1 .<br />

Da diese Reihe konvergiert, können wir jetzt mit beliebiger Genauigkeit die Werte von ln x<br />

mit x ∈ (0, 2) bestimmen (vgl. § 237).<br />

§ 388 Diese Reihendarstellung ist allerdings noch unbefriedigend, da die Reihe auf den Bereich<br />

zwischen 0 und 2 beschränkt ist, also nicht für alle x gilt. Die Reihenentwicklung ist<br />

aber ausreichend, um den natürlichen Logarithmus für beliebige x zu bestimmen. Ein mathematischer<br />

Trick hilft aus der Patsche. Die Funktion<br />

X = 1 + x<br />

1 − x<br />

läuft von 0 bis unendlich für −1 < x < 1. Damit schreiben wir<br />

( ) 1 + x<br />

ln(X) = ln = ln(1 + x) − ln(1 − x) |x| < 1 , 0 < X < ∞ .<br />

1 − x<br />

Damit können die natürlichen Logarithmen aller positiver reeller Zahlen als Differenz der<br />

natürlichen Logarithmen von zwei Zahlen aus dem Bereich zwischen Null und 2 dargestellt<br />

werden.<br />

Exponentialfunktion<br />

§ 389 Die Ableitung x −1 des natürlichen Logarithmus zeigt, dass es sich dabei um einen<br />

streng monoton wachsende Funktion handelt. Also gibt es eine wohl definiert Umkehrfunktion,<br />

die Exponentialfunktion. Diese können wir definieren als<br />

ln(exp(x)) = x .<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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