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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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9.2. DIE DIRAC’SCHE DELTA FUNKTION 357<br />

und die normiert ist:<br />

∫ ∞<br />

−∞<br />

δ(x) dx = 1 .<br />

§ 1331 Die δ Funktion gibt also zusammen mit einer Funktion den Funktionswert an der<br />

Stelle, an der die δ-Funktion von Null verschieden ist. Die von einer an der Stelle x 0 befindlichen<br />

Punktladung q erzeugte Ladungsdichte ϱ(x) ist dann<br />

ϱ(x) =<br />

∫ ∞<br />

−∞<br />

q δ(x − x 0 ) dx .<br />

Für eine Ladungsdichteverteilung mehrerer Ladungen q k an den Orten x k erhalten wir entsprechend<br />

ϱ(x) = ∑ k<br />

∫ ∞<br />

−∞<br />

q k δ(x − x k ) dx .<br />

In verkürzter Schreibweise, vgl. (9.6), lässt sich die Punktladung darstellen als<br />

ϱ(x) = q δ(x − x 0 ) ,<br />

die aus mehreren Ladungen erzeugte Ladungdichteverteilung als<br />

ϱ(x) = ∑ k<br />

q k δ(x − x k ) .<br />

Die Ausdrücke für eine Ladungsdichteverteilung im dreidimensionalen ergeben sich unter<br />

Verwendung der dreidimensionalen δ Funktion und der Ortsvektoren ⃗r anstelle der Orte x<br />

entsprechend zu<br />

ϱ(⃗r) = q δ(⃗r − ⃗r 0 ) bzw. ϱ(⃗r) = ∑ k<br />

q k δ(⃗r − ⃗r k ) .<br />

§ 1332 Betrachten wir wieder das Federpendel mit der Masse m und der Federkonstanten<br />

k, vgl. Abschn. 7.5.1. Für einen Kraftstoß erhalten wir eine Bewegungsgleichung der Form<br />

mẍ = −kx+P δ(t−t 0 ). Hier verschwindet die äußere Kraft für alle Zeiten außer zum Zeitpunkt<br />

t 0 und entspricht einem endlichen Impulsübertrag ∆p, z.B. einem einmaligen Anstoßen aus<br />

der Ruhelage.<br />

9.2.3 Eigenschaften der Delta Funktion<br />

§ 1333 Die wesentlichen Eigenschaften der δ Funktion haben wir bereits in ihrer Definition<br />

bzw. den Annäherungen durch andere Funktionen kennen gelernt:<br />

1. Die δ Funktion ist Null, falls nicht das Argument Null ist:<br />

δ(h(x)) = 0 ∀x mit h(x) ≠ 0 .<br />

2. Die Delta Funktion ist eine gerade Funktion:<br />

δ(x − x 0 ) = δ(x 0 − x) .<br />

3. Die δ Funktion ist durch ihre Anwendung auf eine andere Funktion definiert, vgl. (9.4).<br />

Diese Definition beinhaltet eine Produktbildung zwischen der δ Funktion und der Funktion<br />

f(x). Letzteres ist nur erlaubt, wenn f(x) nicht singulär ist; ein Produkt δ 2 kann<br />

daher nicht gebildet werden.<br />

§ 1334 Aus der Definition können lassen sich weitere Eigenschaften ableiten, vgl. auch [1, 7,<br />

70]:<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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