12.02.2014 Aufrufe

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

448 KAPITEL 12. STATISTIK<br />

Abbildung 12.5: Binominalverteilungen<br />

für n = 10 und p = 0.5 bzw. p = 0.3<br />

§ 1671 Die Binominalverteilung ist normiert, d.h. es ist<br />

n∑<br />

n∑<br />

( )<br />

n<br />

n∑<br />

( )<br />

p n (k) = p k q n−k n<br />

= p k (1 − p) n−k = 1 .<br />

k k<br />

k=0<br />

k=0<br />

k=0<br />

Der Mittelwert der Binominalverteilung ist<br />

µ = pn ,<br />

ihre Varianz<br />

σ 2 = npq = np(1 − p)<br />

und ihre Standardabweichung<br />

σ = √ 1(1 − p)n .<br />

§ 1672 Abbildung 12.5 zeigt zwei Binominalverteilungen für n = 10 und p = 0.5 sowie<br />

p = 0.3. Aufgrund der Symmetrie der Binominalkoeffizienten ergibt sich für p = q = 0.5<br />

eine symmetrische Verteilung; je weiter sich p von 0.5 entfernt, um so schiefer wird die<br />

Verteilung, da die Wahrscheinlichkeit, viele Versuchsausgänge mit dem Ereignis mit geringer<br />

Wahrscheinlichkeit zu erhalten, entsprechend klein ist.<br />

§ 1673 Für große n lässt sich die Binominalverteilung näherungsweise durch eine Normalverteilung<br />

ersetzen. Diese Annäherung ist in der Regel für np > 4 und n(1 − p) > 4 sinnvoll.<br />

Falls eine Annäherung durch eine Normalverteilung noch nicht sinnvoll ist, lässt sich die<br />

Binominalverteilung (12.7) mit Hilfe einer Rekursionsformel berechnen:<br />

f(x + 1) = n − x<br />

x + 1<br />

p<br />

q f(x)<br />

§ 1674 Ein Würfel wird 360 mal geworfen. Der Erwartungswert für die Häufigkeit des Auftretens<br />

der 3 ist mit p = 1 6<br />

und n = 360 gleich µ = np = 60. Die Varianz ergibt sich mit<br />

q = 5 6 zu σ2 = npq = 50, die Standardabweichung zu √ σ 2 = 7.1. Die Wahrscheinlichkeit, bei<br />

der Durchführung des Experiments genau den Erwartungswert 60 zu erhalten, beträgt nur<br />

( ) ( ) 60 ( ) 300<br />

360 1 5<br />

f(60) = P (X = 60) =<br />

≈ 0.056 ,<br />

60 6 6<br />

d.h. knapp 6%. Die Wahrscheinlichkeit, dass die 3 bei 360 Würfen zwischen 53 und 67 mal<br />

auftritt, ergibt sich zu<br />

67∑<br />

( ) ( ) x ( ) 360−x<br />

360 1 5<br />

P (53 ≤ X ≤ 67) =<br />

≈ 0.69 .<br />

x 6 6<br />

x=63<br />

Für diese großen Zahlen geht die Binominalverteilung in eine Normalverteilung über. Dann<br />

liegen im Bereich µ ± σ 68.3% der Messwerte bzw. im Bereich µ ± 2σ 95.5%. Mit der oben<br />

bestimmten Standardabweichung erwarten wir in 68.3% der Experimente einen Versuchsausgang<br />

im Bereich von 53 bis 67.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!