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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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322 KAPITEL 8. MATRIZEN<br />

§ 1201 Die Adjunkten-Matrix U ist eine aus den Unterdeterminanten der Matrix A gebildete<br />

Matrix. Im Falle einer 3 × 3-Matrix ergibt sich U als<br />

⎛<br />

U = ⎝ D ⎞<br />

11 −D 12 D 13<br />

−D 21 D 22 −D 23<br />

⎠ ,<br />

D 31 −D 32 D 33<br />

bzw. für allgemeine i × j Matrizen: u ij = (−1) i+j D ij mit den D ij als den Unterdeterminanten<br />

von |A|.<br />

§ 1202 Auf besonders einfache Weise bestimmt sich die Inverse bei einer orthogonalen Matrix:<br />

bei einer orthogonalen Matrix ist das Inverse gleich der Transponierten.<br />

Verständnisfrage 23 Begründen Sie diesen Zusammenhang formal!<br />

8.2.7 Komplexe Matrizen<br />

§ 1203 Definition 67 hat bereits komplexe Matrizelemente zugelassen. Alle bisher betrachteten<br />

Rechenregeln gelten für reelle wie komplexe Matrizen – lediglich müssen wir bei komplexen<br />

Matrixelementen die Regeln für den Umgang mit komplexen Zahlen beachten. Dieser<br />

Abschnitt enthält daher kaum neue Rechentechnik sondern dient hauptsächlich dazu, einige<br />

Begriffe einzuführen, die in der Quantenmechanik um Zusammenhang mit komplexen Matrizen<br />

benötigt werden.<br />

Definition 80 Eine Matrix A wird als komplex bezeichnet, wenn ihre Matrixelemente a ij<br />

komplexe Zahlen sind: A = (a ij ) = (b ij + ic ij ).<br />

§ 1204 Eine komplexe Matrix vom Typ m × n mit den Matrixelementen a ij = b ij + ic ij<br />

lässt sich in der Form A = B + iC darstellen mit den reellen Matrizen B und C als Real- und<br />

Imaginärteil.<br />

§ 1205 Wird in einer komplexen Matrix A jedes Matrixelement a ij durch sein konjugiert<br />

komplexes Element a ∗ ij ersetzt, so erhält man die konjugiert komplexe Matrix A∗ . Wird eine<br />

komplexe Matrix A zunächst konjugiert und anschließend transponiert, so erhält man die<br />

konjugiert transponierte Matrix: A = (A ∗ ) T .<br />

Definition 81 Eine n-reihige komplexe Matrix A = (a ij ) heißt hermitesch, wenn gilt A =<br />

A = (A ∗ ) T .<br />

§ 1206 Bei einer hermiteschen Matrix sind alle Hauptdiagonalelemente a ii reell, ebenso die<br />

Determinante. Der Realteil B ist eine symmetrische, der Imaginärteil C dagegen eine schiefsymmetrische<br />

Matrix. Im Reellen fallen daher die Begriffe hermitesche und symmetrische<br />

Matrix zusammen.<br />

§ 1207 Eine schief-hermitesche Matrix A = −A = −(A ∗ ) T entspricht der schief-symmetrischen<br />

Matrix im Reellen. Alle Hauptdiagonalelemente sind imainär; der Realteil B bildet eine schiefsymmetrische<br />

Matrix, der Imaginärteil C dagegen eine symmetrische Matrix.<br />

Definition 82 Eine Matrix heißt unitär, wenn das Produkt aus A und der konjugiert transponierten<br />

Matrix A die Einheitsmatrix ergibt: A A = E.<br />

§ 1208 Bei einer unitären Matrix A ist die konjugiert Transponierte A gleich der Inversen<br />

A −1 : A = A −1 . Eine unitäre Matrix A ist regulär, da ihre Determinante den Betrag 1 hat und<br />

damit von Null verschieden ist. Im Reellen fallen die Begriffe unitäre Matrix und orthogonale<br />

Matrix zusammen. Die Inverse einer unitären Matrix ist ebenso wie das Produkt unitärer<br />

Matrizen wiederum eine unitäre Matrix.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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