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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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6.4. KOMPLEXE ZAHLEN MATHEMATISCH 209<br />

Spule:<br />

X L = iωL .<br />

Durch die Bauteile fließt ein Strom i, die Spannungsabfälle über den einzelnen Bauteilen<br />

geben wieder die angelegt Spannung u:<br />

( (<br />

u == u R + u C + u L = Ri + X C i + X L i = i(R + X C + X L ) = i R + i ωL − 1 ))<br />

.<br />

ωC<br />

Der komplexe Ersatzwiderstand Z ist<br />

(<br />

Z = R + i ωL − 1 )<br />

.<br />

ωC<br />

6.4 Komplexe Zahlen mathematisch<br />

§ 810 Komplexe Zahlen bilden einen Körper, d.h. sie sind eine Menge von Objekten, die<br />

bestimmten Rechenregeln folgen. Auch reelle Zahlen bilden einen Körper.<br />

6.4.1 Natürliche Zahlen<br />

§ 811 Am Beispiel der natürlichen Zahlen wollen wir einen Zugang zu diesem Begriff versuchen.<br />

Was sind natürliche Zahlen? Als erste Definition könnten wir versuchen, die Menge<br />

explizit anzugeben:<br />

N = {1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, . . .} .<br />

Da N unendlich viele Elemente enthält, ist eine explizite Darstellung nicht möglich, angedeutet<br />

durch die Punkte. Daher müssen wir die Menge über ihre Eigenschaften indirekt<br />

beschreiben. Dieser Satz von Axiomen soll so klein wie möglich sein. Eine mögliche Formulierung<br />

ist<br />

1. das System der natürlichen Zahlen besteht aus einer Menge N der natürlichen Zahlen,<br />

in der es eine Zählregel + 1 n gibt, mit deren Hilfe sich aus jeder natürlichen Zahl n eine<br />

andere natürliche Zahl n + 1 bestimmen lässt, die der Nachfolger von n ist.<br />

2. N enthält ein kleinstes Element 1 mit der Eigenschaft, dass 1 kein Nachfolger irgend einer<br />

natürlichen Zahl ist.<br />

3. die Nachfolger von jedem Paar verschiedener natürlicher Zahlen sind ebenfalls verschiedene<br />

Zahlen.<br />

4. S sei eine Teilmenge von N und enthalte das Element 1. Wenn S alle Nachfolger von 1<br />

enthält, so ist S identisch N. Letzteres Axiom verwenden wir auch bei der vollständigen<br />

Induktion (siehe Abschnitt 2.5.1).<br />

§ 812 Für diese Menge N gelten zwei verschiedene Verknüpfungen, die Addition und die<br />

Multiplikation. Beide gehorchen bestimmten Regeln. Beides sind interne Verknüpfungen, d.h.<br />

das Ergebnis der Verknüpfung ist wieder eine natürliche Zahl.<br />

§ 813 Die Eigenschaften der Addition zweier Zahlen a, b ∈ N sind:<br />

• die Addition ist, wie bereits erwähnt, eine interne Verknüpfung: a + b = c mit c ∈ N.<br />

• es gilt das Kommutativgesetz der Addition: a + b = b + a.<br />

• es gilt das Assoziativgesetz der Addition: a + (b + c) = (a + b) + c = a + b + c.<br />

Für die Multiplikation zweier Zahlen a, b ∈ N gelten entsprechende Regeln:<br />

• die Multiplikation ist eine interne Verknüpfung: ab = c mit c ∈ N.<br />

• es gilt das Kommutativgesetz der Multiplikation: ab = ba.<br />

• es gilt das Assoziativgesetz der Multiplikation: a(bc) = (ab)c = abc.<br />

• es gibt ein neutrales Element bezüglich der Multiplikation, die 1: 1a = a.<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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