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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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12.3. ENTROPIE UND MAXWELL BOLTZMANN-VERTEILUNG 459<br />

Abbildung 12.9:<br />

Maxwell’sche Geschwindigkeitsverteilung.<br />

(a)<br />

Verteilung der Teilchengeschwindigkeiten<br />

in<br />

einem ruhenden Gas. (b)<br />

Maxwell-Verteilung für<br />

eine einzelne Geschwindigkeitskomponente<br />

in<br />

einem ruhenden Gas, die<br />

anderen Komponenten<br />

sind durch Integration<br />

entfernt<br />

12.3.3 Maxwell Boltzmann-Verteilung<br />

§ 1716 n der Thermodynamik wird die Boltzmann-Verteilung (12.22) zur Beschreibung der<br />

Zustände eines Systems verwendet. Sie wird als Maxwell’sche-Geschwindigkeitsverteilungoder<br />

Maxwell Boltzmann-Verteilung bezeichnet und gibt die Wahrscheinlichkeitsverteilung der<br />

Geschwindigkeiten der Moleküle eines Gases<br />

F (⃗v) =<br />

( m<br />

2πkT<br />

) }<br />

3/2<br />

exp<br />

{− mv2<br />

2kT<br />

(12.23)<br />

mit k als Boltzmann-Konstante, T als Temperatur des Gases und ⃗v als Geschwindigkeit.<br />

Der Vorfaktor entspricht dem 1/Z in (12.22) und dient der Normierung: da die Maxwell-<br />

Verteilung eine Wahrscheinlichkeitsverteilung ist, muss gelten ∫ F (v) d⃗v = 1. Der Bruch in<br />

der Exponentialfunktion enthält im Zähler die kinetische Energie 1 2 mv2 der einzelnen Moleküle<br />

und im Nenner mit kT = 1 2 mv2 die mittlere kinetische Energie. Gleichung (12.23)<br />

gibt eine Geschwindigkeitsverteilung, d.h. sie ist abhängig von Betrag und Richtung der Geschwindigkeit.<br />

Um eine Verteilung nur in Abhängigkeit vom Betrag der Geschwindigkeit zu<br />

erhalten, integrieren wir (12.23) über alle Richtungen. Dabei geht das Differential d⃗v, d.h.<br />

ein kleines Volumenelement an der Spitze des Vektors ⃗v, über in eine Kugelschale mit Radius<br />

v und Dicke dv: d⃗v → 4πv 2 dv. Entsprechend geht die Wahrscheinlichkeit F (⃗v) d⃗v, ein<br />

Teilchen mit einer Geschwindigkeit im Intervall zwischen ⃗v und ⃗v + d⃗v zu finden, über in die<br />

Wahrscheinlichkeit f(v)dv, ein Teilchen mit einer Geschwindigkeit im Intervall zwischen v<br />

und v + dv zu finden: f(v) = 4πv 2 F (⃗v). Damit erhalten wir für die Maxwell’sche Geschwindigkeitsverteilung<br />

(<br />

f(v) = 4π v 2 m<br />

) }<br />

3/2<br />

exp<br />

{− mv2 .<br />

2πkT<br />

2kT<br />

§ 1717 Teil (a) von Abb. 12.9 zeigt eine Maxwell’sche-Geschwindigkeitsverteilung. Hier wurde<br />

bewusst eine sehr hohe Temperatur gewählt, um die Asymmetrie der Verteilung aufzuzeigen.<br />

Für kleine Geschwindigkeiten steigt die Verteilung proportional zu v 2 an, für große<br />

Geschwindigkeiten fällt sie exponentiell ab. Das Maximum der Kurve ist die wahrscheinlichste<br />

Geschwindigkeit<br />

√<br />

2kT<br />

v th =<br />

m .<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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