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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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396 KAPITEL 10. VEKTORANALYSIS<br />

Rotation und Wirbelstärke<br />

§ 1482 In einem Feld F ⃗ wird eine kleine rechteckige Kurve C mit den Kantenlängen 2∆x<br />

und 2∆y um ⃗r 0 = (x 0 , y 0 , z 0 ) betrachtet, vgl. Abb. 10.11. Die Zirkulation um diese Fläche<br />

ist<br />

∮<br />

x 0+∆x ∫<br />

⃗F · d⃗r = dx[F x (x, y 0 − ∆y, z 0 ) − F x (x, y 0 − ∆y, z 0 )]<br />

C<br />

x 0−∆x<br />

y 0+∆y<br />

+<br />

∫<br />

y 0−∆y<br />

Taylor-Entwicklung des Integranden liefert<br />

∮<br />

C<br />

⃗F · d⃗r = − ∂F x<br />

∂y (˜x, y 0, z 0 )2∆y<br />

dy[F y (x 0 + ∆x, y, z 0 ) − F y (x 0 − ∆x, y, z 0 )] .<br />

∫<br />

x 0+∆x<br />

x 0−∆x<br />

dx + ∂F y<br />

∂x (x 0, ỹ, z 0 )2∆x<br />

= − ∂F x<br />

∂y (˜x, y 0, z 0 )4∆y∆x + ∂F y<br />

∂x (x 0, ỹ, z 0 )4∆x∆y .<br />

Im Grenzübergang ∆ → 0 ergibt sich<br />

∮<br />

1<br />

lim ⃗F · d⃗r = ∂F y<br />

∆S→0 ∆A<br />

∂x − ∂F (<br />

x<br />

∂y = rotF<br />

⃗ )<br />

C<br />

z .<br />

∫<br />

y 0−∆y<br />

y 0−∆y<br />

Die Rotation oder Wirbelstärke ist gleich der Zirkulation längs der Randkurve O(∆S) einer<br />

Fläche ⃗ S = ⃗nS im Grenzfall ⃗ S → 0.<br />

Stokes’scher Integralsatz<br />

Satz 25 Der Integralsatz von Stokes besagt, dass die Zirkulation eines Vektorfeldes F ⃗ entlang<br />

der Umrandung C(A) einer Fläche S gleich dem Flächenintegral der Rotation des Feldes<br />

über die Fläche ist:<br />

∮ ∫<br />

⃗F · d⃗r = rotF ⃗ · dS ⃗ . (10.22)<br />

C(S)<br />

S<br />

§ 1483 Anschaulich bedeutet dies: alles was an Wirbeln innerhalb der geschlossenen Fläche<br />

entsteht (beschrieben durch die Rotation oder Wirbelstärke) addiert sich zu einer Gesamtzirkulation<br />

entlang der Umrandung. Dieser Zusammenhang ist erstaunlich, da sich eine Umrandung<br />

C durch unendlich viele verschiedene Oberflächen realisieren lässt, z.B. einfach die<br />

Kreisfläche, eine Halbkugel oder ein Zylinder. Die Details dieser Fläche sind jedoch irrelevant,<br />

da sich, wie beim Gauß’schen Integralsatz, die Beiträge an den Innengrenzen aufheben. Dazu<br />

zerlegen wir die Fläche in Teilflächen:<br />

∮<br />

N∑<br />

∮<br />

⃗F · d⃗r = ⃗F · d⃗r .<br />

C(S)<br />

i=1<br />

C(S)<br />

Hierbei liefern die äußeren Umrandungen der Teilflächen die gleichen Beiträge wie bei der<br />

Gesamtfläche, während sich die Beiträge der Trennlinien aufgrund des entgegengesetzten<br />

Umlaufsinns aufheben. Im Grenzübergang ∆S i → 0 erhalten wir<br />

∮<br />

N∑<br />

∮<br />

N∑<br />

∮<br />

1<br />

⃗F · d⃗r = lim ⃗F · d⃗r = lim<br />

⃗F · d⃗r ∆S i<br />

N→∞<br />

N→∞ ∆S<br />

i=1<br />

i=1 i<br />

C(S)<br />

C(S)<br />

C(S)<br />

∫<br />

= rotF ⃗ · dS ⃗ .<br />

S<br />

dy<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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