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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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28 KAPITEL 1. VEKTOREN<br />

Abbildung 1.16: Zum Beweis<br />

des Satzes von Pythagoras<br />

schreiben wir das Hypothenusenquadrat<br />

c 2 in ein größeres<br />

Quadrat ein, dessen Seiten<br />

die Länge a + b haben, d.h.<br />

die Summe der Längen der<br />

Katheten<br />

Dreieck, von dem wir ausgegangen sind. Ihre Fläche ist jeweils gleich der halben Fläche des<br />

aus a und b gebildeten Rechtecks: F ∆ = 1 2ab. Die Gesamtfläche des großen Quadrates (a+b)2<br />

setzt sich zusammen aus der Fläche c 2 des eingeschriebenen Quadrats und vier mal dieser<br />

Dreiecksfläche:<br />

(a + b) 2 = c 2 + 4 ( 1<br />

2 ab) .<br />

Auflösen des Binoms links liefert<br />

a 2 + b 2 + 2ab = c 2 + 2ab<br />

und damit den Satz des Pythagoras<br />

a 2 + b 2 = c 2 .<br />

§ 136 Die letzten Schritte waren einfache Algebra, d.h. ein geometrisches Problem lässt sich<br />

algebraisch lösen; vorausgesetzt, es gelingt uns, wie oben eine algebraische Repräsentation<br />

des Problems zu finden. Dazu benötigen wir eine algebraische Beschreibung geometrischer<br />

Objekte wie Linien und Ebenen. Eine Einschränkung werden wir vornehmen: wir beschränken<br />

uns auf gerade Linien und ebene Flächen, d.h. wir betrachten nur den Euklidischen Raum.<br />

1.6.1 Geometrische Grundzutaten<br />

§ 137 Die Suche nach einer algebraischen Repräsentation eines geometrischen Objekts kann<br />

auf zwei Weisen erfolgen: ausgehend von dem geometrischen Objekt oder ausgehend von<br />

einem algebraischen Ausdruck. Wir wählen den zweiten Ansatz. Eine typische algebraische<br />

Gleichung ist x+4 = 9 als Bestimmungsgleichung für x. Diese Gleichung liefert eine eindeutige<br />

Lösung x = 5. Geometrisch entspricht dies der Auswahl eines Punktes x = 5 auf dem durch<br />

die reellen Zahlen R gebildeten Zahlenstrahl.<br />

Lineare Gleichungen<br />

§ 138 Eine lineare Gleichung der Form<br />

3x + y = 12<br />

dagegen legt nicht eine Zahl als Lösung fest sondern hat eine unendliche Lösungsmenge von<br />

Zahlenpaaren<br />

(x, y) = (λ, −3λ + 12) ∀λ ∈ R .<br />

Diesen Lösungsraum können wir uns als unendlich ausgedehnte Gerade in der xy-Ebene<br />

vorstellen. 11<br />

11 Die Gleichung 3x + y = 12 lässt sich auch als die implizite Darstellung einer Funktion y(x) = −3x +<br />

12 interpretieren. Da das eine lineare Funktion ist, stellt sie eine Gerade mit der Steigung -3 und dem<br />

Achsenabschnitt 12 dar.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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