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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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328 KAPITEL 8. MATRIZEN<br />

§ 1232 Zum Beweis dieses Satzes betrachten wir eine reelle symmetrische Matrix A. Ihre<br />

Eigenvektoren seien ⃗v k zu den Eigenwerten λ k entsprechend der Bedingung A⃗v k = λ k ⃗v k . Da<br />

A eine reelle Matrix ist, lässt sich das konjugiert komplexe der Eigenwertbeziehung schreiben<br />

als A⃗v ∗ k = λ∗ k ⃗v∗ k . Diese Gleichung multiplizieren wir einmal mit ⃗v k und einmal mit ⃗v ∗ k und<br />

erhalten die beiden Gleichungen<br />

⃗v ∗ k · (A⃗v k ) = λ k v 2 k und ⃗v k (A⃗v ∗ k) = λ k v 2 k . (8.13)<br />

Dabei haben wir verwendet, dass ⃗v k · ⃗v<br />

k ∗ = ⃗v∗ k · ⃗v k = vk 2. Da A symmetrisch ist, gilt a ij = a ji .<br />

Damit gilt<br />

n∑ n∑<br />

n∑ n∑<br />

n∑ ∑<br />

n<br />

⃗v k ∗ · (A⃗v k ) =<br />

a ij v k,j =<br />

a ji v k,j =<br />

a ji vk,i ∗ = ⃗v k · (A⃗v k ) .<br />

vk,i<br />

∗<br />

i=1 j=1<br />

vk,i<br />

∗<br />

i=1 j=1<br />

v k,j<br />

j=1 i=1<br />

Einsetzen dieses Ausdrucks in (8.13) liefert λ k v 2 k = λ∗ k v2 k : die Eigenwerte λ k müssen reelle<br />

Zahlen sein.<br />

Satz 21 Die Eigenvektoren einer reellen symmetrischen Matrix zu unterschiedlichen Eigenwerten<br />

sind orthogonal.<br />

§ 1233 Zum Beweis betrachten wir zwei reelle Eigenwerte λ und µ mit λ ≠ µ. Für die<br />

zugehörigen Eigenvektoren ⃗u und ⃗v gilt A⃗u = λ⃗u und A⃗v = µ⃗v. Skalare Multiplikation beider<br />

Gleichungen mit dem jeweils anderen Eigenvektor liefert<br />

⃗v · A⃗u = λ⃗v · ⃗u und ⃗u · A⃗v = µ⃗u · ⃗v .<br />

Da A symmetrisch ist, ist ⃗v · A⃗u = ⃗u · A⃗v. Außerdem ist das Skalarprodukt kommutativ, d.h.<br />

es ist ⃗v · ⃗u = ⃗u · ⃗v. Subtraktion der beiden Gleichungen liefert daher<br />

(λ − µ)⃗u · ⃗v = 0 .<br />

Da nach Voraussetzung λ ≠ µ, muss gelten ⃗u · ⃗v = 0 und damit ⃗u ⊥ ⃗v.<br />

Satz 22 Für eine reelle symmetrische Matrix lässt sich stets eine Basis orthonormierter<br />

Eigenvektoren finden.<br />

§ 1234 Dieses Ergebnis folgt direkt aus den beiden voran gegangenen Sätzen solange die n<br />

Eigenwerte verschieden sind. Für den Fall, dass ein Eigenwert m-fach auftritt (mit m ≤ n),<br />

lässt sich zeigen, dass es möglich ist, m orthonormierte Eigenvektoren zu bestimmen.<br />

Matrizen und Projektionen.<br />

§ 1235 Matrizen sind Abbildungen, z.B. Translationen, Rotationen oder Projektionen. In<br />

§ 115 haben wir die Projektion eines Vektors auf einen anderen mit Hilfe des Skalarprodukts<br />

betrachtet. Alternativ können wir eine derartige Projektion mit einer Matrix P vornehmen.<br />

§ 1236 Betrachten wir dazu einen Vektor ⃗a, der auf eine Richtung ⃗e p zu projizieren ist. Dann<br />

muss gelten<br />

P⃗a = c⃗e p<br />

mit c als einer Konstanten. Sie entspricht der Länge des projizierten Vektors. Diese ist gemäß<br />

(1.10) gegeben, so dass wir auch schreiben können<br />

P⃗a = ⃗e p (⃗e p · ⃗a) . (8.14)<br />

Diese Beziehung ist erfüllt für einen Projektionsoperator<br />

P = ⃗e p ⃗e p ,<br />

d.h. dem dyadischen Produkt der Projektionsrichtung ⃗e p mit sich selbst.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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