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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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166 KAPITEL 5. INTEGRATION<br />

Abbildung 5.2: Abfolge der Integration beim<br />

Doppelintegral: die xy-Ebene ist in Quadrate<br />

∆x ∆y unterteilt. Zur Summation gibt es zwei<br />

Möglichkeiten: bei festem x alle ∆y-Intervalle<br />

durchlaufen (rote Pfeile), dann bei x + ∆x<br />

wiederholen bis alle Quadrate erfasst wurden.<br />

Oder bei festem y alle ∆x-Intervalle durchlaufen<br />

(grüner Pfeil), dieses bei y + ∆y wiederholen<br />

bis auch alle y erfasst.<br />

während ∆t ein Streckenstückchen ∆s = v ∆t zurück. Die Gesamtstrecke ergibt sich durch<br />

Summation über alle Streckenstückchen:<br />

s =<br />

t 2<br />

∑<br />

t 1<br />

∆s =<br />

t 2<br />

∑<br />

t 1<br />

v ∆t .<br />

Im Grenzübergang ∆t → 0 wird aus der Summe das bereits in § 644 eingeführte bestimmte<br />

Integral:<br />

s = lim<br />

∆t→0<br />

t 2<br />

∑<br />

t 1<br />

v ∆t =<br />

∫ t 2<br />

t 1<br />

v dt .<br />

§ 646 Damit haben wir uns auch die zweite Interpretation der Integration erarbeitet: Integration<br />

ist eine Summation über unendlich viele infinitesimal kleine Elemente. Diese Summation<br />

lässt sich direkt auf Funktionen von zwei Variablen übertragen, wie z.B. unserem<br />

ansteigenden Tal in § 448. Auch in diesem Fall interpretieren wir das bestimmte Integral als<br />

den Raumbereich zwischen dem Funktionsgraphen und der durch die unabhängigen Variablen<br />

aufgespannten xy-Ebene. Allerdings ist der Raumbereich jetzt nicht die Fläche unter<br />

dem Funktionsgraphen sondern ein Volumen: falls Sie das Matterhorn durch eine Funktion<br />

f(x, y) beschrieben haben, können Sie auf diese Weise sein Volumen bestimmen.<br />

§ 647 Um dieses Volumen zu bestimmen, zerlegen wir die Strecke entlang der x und der<br />

y-Achse wieder in kleine Elemente ∆x und ∆y. Innerhalb dieser Elemente wird der Funktionswert<br />

f(x, y) als konstant betrachtet und wir erhalten als Volumenelement ∆V eine Säule<br />

mit Grundfläche ∆x ∆y und Höhe f(x, y): ∆V = f(x, y) ∆x , ∆y. Das Gesamtvolumen ist<br />

die Summe dieser Teilvolumina:<br />

∑x 2<br />

∑y 2<br />

V = f(x, y) ∆x ∆y ,<br />

x 1 y 1<br />

wobei wir nur dann alle Teilvolumina erreichen, wenn wir sowohl in x als auch in y-Richtung<br />

aufsummieren. Die obige Doppelsumme können wir als zwei Schleifen lesen: wir beginnen bei<br />

x 1 (äußere Summe) und summieren entlang der y-Achse alle Volumenelemente auf, deren<br />

x-Koordinate eben dieses x 1 ist. Dann gehen wir ein Stück ∆x in x-Richtung weiter und<br />

wiederholen die Summation entlang der y-Achse. Dieser Vorgang setzt sich fort bis wir auch<br />

entlang x bis zum Endpunkt x 2 gelangt sind; Abb. 5.2 gibt eine Idee über die Anordnung<br />

der zu addierenden Volumina. Die Summe über alle Volumenelemente ist das Volumen:<br />

∑x 2<br />

∑y 2<br />

∑x 2<br />

∑y 2<br />

V = ∆V = f(x, y) ∆x ∆y .<br />

x 1 y 1 x 1 y 1<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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