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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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5.3. MEHRFACHINTEGRALE 179<br />

besagt, dass zwischen dem Trägheitsmoment I b um eine beliebige Achse und dem Trägheitsmoment<br />

I S um eine dazu parallele Achse durch den Schwerpunkt der Zusammenhang<br />

I b = I S + mrb 2 besteht mit r b als dem Abstand der beiden Achsen. In diesem Fall ist<br />

I b = 1<br />

12 m(a2 + b 2 ) + 1 4 m(a2 + b 2 ) = 1 3 m(a2 + b 2 )<br />

wie in (5.6) durch Integration bestimmt.<br />

Zwischenrechnung 23 Leiten Sie den Steiner’schen Satz her.<br />

Dreifachintegral in Zylinderkoordinaten.<br />

§ 694 Zylinderkoordinaten stellen die xy-Ebene eines kartesischen Koordinatensystems in<br />

Polarkoordinaten dar während die z-Achse beibehalten wird. Die Behandlung erfolgt analog<br />

zu der in Polarkoordinaten: beim Übergang von kartesischen Koordinaten (x, y, z) zu<br />

Zylinderkoordinaten ϱ, ϕ, z gelten die Transformationsgleichungen<br />

x = ϱ cos ϕ , y = ϱ sin ϕ , z = z und dV = ϱ dz dϱ dϕ .<br />

Das Dreifachintegral transformiert sich gemäß<br />

∫<br />

∫ ∫ ∫<br />

f(x, y, z) dV = f(ϱ cos ϕ, ϱ sin ϕ, z) ϱ dz dϱ dϕ .<br />

V<br />

ϕ ϱ z<br />

Die Integration erfolgt wieder von innen nach außen bzw. entsprechend der Abhängigkeiten<br />

der Integrationsgrenzen von den anderen Variablen.<br />

§ 695 Als einfachstes Beispiel betrachten wir die Volumenbestimmung – und zwar, wie sollte<br />

es in Zylinderkoordinaten auch anders sein, für einen Zylinder mit Radius R und Höhe H.<br />

Das Volumen ist das Integral V = ∫ dV über alle Volumenelemente dV :<br />

V =<br />

∫ R<br />

∫ H<br />

∫2π<br />

ϱ=0 h=0 ϕ=0<br />

ϱdϕ dh dϱ =<br />

∫ R<br />

∫ H<br />

ϱ=0 h=0<br />

2πϱ dh dϱ =<br />

∫ R<br />

ϱ=0<br />

2πHϱdϱ = πR 2 H .<br />

§ 696 Das Trägheitsmoment des Zylinders bei Drehung um die Zylinderachse bestimmt sich<br />

ähnlich, jedoch haben wir dabei gemäß (5.5) die Massendichte ρ als zusätzlichen Vorfaktor<br />

vor dem Integral und den Abstand ϱ 2 von der Drehachse als zusätzlichen Faktor im Integral:<br />

I = ρ<br />

∫ R<br />

∫ H<br />

∫2π<br />

ϱ=0 h=0 ϕ=0<br />

ϱ 3 dϕ dh dϱ = ρ<br />

∫ R<br />

∫ H<br />

ϱ=0 h=0<br />

2πϱ 3 dh dϱ = ρ<br />

∫ R<br />

ϱ=0<br />

2πHϱ 3 dϱ = ρ 2 4 πHR4 .<br />

Ersetzen der Massendichte ρ durch ρ = m/V liefert für das Trägheitsmoment des Zylinders<br />

I = 1 2 mR2 .<br />

§ 697 Zylinder liefern in Zylinderkoordinaten konstante Integrationsgrenzen, d.h. es hängt<br />

nicht die Integrationsgrenze in einer Variablen von einer anderen Variablen ab. Aber auch hier<br />

gibt es Geometrien, die zwar in Zylinderkoordianten besser beschrieben werden können als<br />

in kartesischen Koordinaten, aber dennoch zu der Abhängigkeit einer Integrationsgrenze von<br />

einer anderen Variablen führen können. Betrachten wir dazu das Volumen eines Kreiskegels<br />

mit Radius R der Grundfläche und Höhe H. Es lässt sich ebenfalls in Zylinderkoordinaten<br />

bestimmen; im Gegensatz zum Zylinder hängt hier jedoch ϱ von z ab, ϱ(z) = R(H − z)/H:<br />

V =<br />

∫2π<br />

∫ H<br />

∫<br />

R(H−z)/H<br />

ϕ=0 z=0 ϱ=0<br />

∫2π<br />

∫ H<br />

= 1 2<br />

= π<br />

ϕ=0 z=0<br />

(<br />

R − Rz<br />

H<br />

ϱ dz dϱ dϕ =<br />

[<br />

R 2 H − R 2 H + 1 3 R2 H<br />

∫2π<br />

∫ H<br />

ϕ=0 z=0<br />

2π<br />

) 2<br />

dz dϕ = 1 ∫<br />

2<br />

ϕ=0<br />

]<br />

= 1 3 πR2 H .<br />

[ ϱ<br />

2<br />

2<br />

] R(H−z)/H<br />

0<br />

dz dϕ<br />

[R 2 z − 2R2 z 2<br />

2H + R2 z 3<br />

3H 2 ] H<br />

0<br />

dϕ<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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