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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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380 KAPITEL 10. VEKTORANALYSIS<br />

Abbildung 10.5: Ein Hurrikan ist offensichtlich<br />

nicht wirbelfrei<br />

• für ein konstantes Feld ⃗ A = ⃗c = const gilt<br />

∇ × ⃗c = 0 .<br />

• Summenregel:<br />

rot( ⃗ A + ⃗ B) = ∇ × ( ⃗ A + ⃗ B) = ∇ × ⃗ A + ∇ × ⃗ B ,<br />

bzw. für den Spezialfall, dass eines der Felder konstant ist:<br />

• Faktorregel:<br />

rot( ⃗ A + ⃗c) = ∇ × ( ⃗ A + ⃗c) = ∇ × ⃗ A + ∇ × ⃗c = ∇ × ⃗ A .<br />

∇ × (α ⃗ A) = α ∇ × ⃗ A .<br />

• Produktregel für das Produkt aus einem Skalar- und einem Vektorfeld:<br />

∇ × (A ⃗ B) = A ∇ × ⃗ B + ∇A × ⃗ B = A rot ⃗ B + grad A × ⃗ B .<br />

10.2.4 Rotation anschaulich<br />

§ 1425 Eine nicht verschwindende Rotation kann zwei Ursachen haben: eine starre Rotation<br />

(rotierende Schallplatte) oder Scherungen. Das einfachste Beispiel für ersteres ist ein Wirbel<br />

in einer Flüssigkeit, z.B. der Wirbel am Abfluss einer Badewanne oder ein Tiefdruckgebiet<br />

in der Atmosphäre, vgl.Ãbb. 10.5. Aufgrund der großen Bedeutung dieser Wirbel für das<br />

Wetter hat man zu ihrer Beschreibung einen speziellen Begriff eingeführt, die Vorticity<br />

⃗ζ = ∇ × ⃗v ,<br />

wobei nur die z-Komponente betrachtet wird, da aufgrund der geringen vertikalen Ausdehnung<br />

im Vergleich zur horizontalen die Wirbel in der Atmosphäre als zweidimensionale Gebilde<br />

aufgefasst werden können.<br />

§ 1426 Betrachten wir als Anwendung für die krummlinigen Koordinaten und als Erinnerung<br />

an die anschauliche Interpretation nochmals wie in § 1419 einen Wirbel, der mit der<br />

Winkelgeschwindigkeit ⃗ω um die z-Achse rotiert, d.h. wir betrachten eine starre Rotation<br />

wie bei einer Schallplatte. Da alle Volumenelemente unabhängig von ihrem Abstand von der<br />

Rotationsachse die gleiche Zeit für eine Rotation benötigen, kann das Geschwindigkeitsfeld<br />

in der Form v(ϱ) = ωϱ geschrieben werden. Da die Rotation in ϕ-Richtung erfolgt, können<br />

wir statt der skalaren Darstellung auch eine vektorielle verwenden: ⃗v = ωϱ⃗e ϕ , d.h. in Zylinderkoordinaten<br />

hat die Geschwindigkeit nur eine ϕ-Komponente, die nur vom Abstand ϱ von<br />

der Drehachse abhängt. Mit (10.11) ergibt sich für die Vorticity<br />

⃗ζ = ∇ × ⃗v = 1 ϱ<br />

∂(ϱv ϕ )<br />

⃗e z = 1 ∂ωϱ 2<br />

∂ϱ ϱ ∂ϱ ⃗e z = 1 ϱ 2ωϱ⃗e z = 2⃗ω .<br />

Die Vorticity ist also ein Vektor parallel zu dem der Winkelgeschwindigkeit aber mit doppelter<br />

Länge. Damit ist auch der Begriff der Rotation für die Größe ∇ × ⃗v anschaulich erklärbar.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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