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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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8.2. RECHENTECHNIK 315<br />

Verständnisfrage 21 Warum wird das Distributivgesetz in zwei Varianten angegeben?<br />

Wäre eine nicht ausreichend?<br />

§ 1166 Generell ist die Matrixmultiplikation nicht kommutativ. Bei Multiplikation mit der<br />

Einheitsmatrix gilt das Kommutativgesetz dennoch: EA = AE = A oder [A, E] = 0. Für die<br />

Transponierte eines Produktes zweier Matrizen gilt (AB) T = B T A T . Bei der Multiplikation<br />

eines Vektors ⃗v mit einer Matrix A gilt ⃗vA T = A⃗v, wie sich aus den Multiplikationsregeln für<br />

Matrizen zeigen lässt.<br />

§ 1167 In § 1163 haben wir das Produkt der Matrizen A A T bestimmt. Das Produkt A T A<br />

ergibt sich zu<br />

⎛<br />

A T A = ⎝ 1 4 7<br />

⎞ ⎛<br />

2 5 8 ⎠ ⎝ 1 2 3<br />

⎞ ⎛<br />

⎞<br />

66 78 90<br />

4 5 6 ⎠ = ⎝ 78 93 108 ⎠ .<br />

3 6 9 7 8 9 90 108 126<br />

Vergleich mit § 1163 zeigt, dass für diese Matrizen das Kommutativgesetz nicht gilt. Für den<br />

Kommutator [A, A T ] erhalten wir<br />

⎛<br />

⎞<br />

−52 −46 −40<br />

[A, A T ] = A A T −A T A = ⎝ −46 −16 14 ⎠ .<br />

−40 14 68<br />

Dyadisches Produkt<br />

§ 1168 In (8.3) haben wir das Skalarprodukt als das Produkt eines Zeilenvektors mit einem<br />

Spaltenvektor geschrieben, d.h. wir multiplizieren eine 1 × 3 mit einer 3 × 1 Matrix und<br />

erhalten eine 1 × 1-Matrix bzw. einen Skalar. Multiplizieren wir jedoch einen Spalten- mit<br />

einem Zeilenvektor, so multiplizieren wir eine 3×1 Matrix mit einer 1×3 Matrix und erhalten<br />

eine 3 × 3 Matrix. Dieses dyadische Produkt ergibt sich durch Anwendung der Vorschriften<br />

für die Matrixmulitplikation zu<br />

⎛<br />

⃗a ⊙ ⃗ b = ⃗a ⃗ b = ⎝ a ⎞<br />

⎛<br />

1<br />

a 2<br />

⎠ ⊙ ( b 1 b 2 b 3 ) = ⎝ a 1b 1 a 1 b 2 a 1 b 3<br />

⎠ .<br />

a 3<br />

⎞<br />

a 2 b 1 a 2 b 2 a 2 b 3<br />

a 3 b 1 a 3 b 2 a 3 b 3<br />

§ 1169 Aus den beiden Vektoren ⃗a = (1, 3, 5) und ⃗ b = (−1, 2, −4) lassen sich bestimmen das<br />

Skalarprodukt<br />

⎛<br />

⃗a ·⃗b = ⎝ 1 ⎞ ⎛<br />

3 ⎠ · ⎝ −1<br />

⎞<br />

2 ⎠ = −15<br />

5 −4<br />

und das dyadische Produkt<br />

⎛ ⎞<br />

⃗a ⊙ ⃗ b = ⃗a ⃗ b =<br />

⎝ 1 3 ⎠ ⊙ ( −1 2 −4 ) =<br />

5<br />

⎛<br />

⎞<br />

−1 2 −4<br />

⎝ −3 6 −12 ⎠ .<br />

−5 10 −20<br />

§ 1170 Ein physikalisches Anwendungsbeispiel sind die Spins von Teilchen in der Quantenmechanik.<br />

Für ein einzelnes Teilchen mit Spin 1 2<br />

gibt es die beiden Zustände |↑〉 und |↓〉, die<br />

mit Hilfe von Einheitsvektoren geschrieben werden können als<br />

( )<br />

( )<br />

1 0<br />

|↑〉 = und |↓〉 = .<br />

0 1<br />

Zwei-Teilchen-Spinzustände werden als dyadisches Produkt der beiden Zustände der Einzelteilchen<br />

erzeugt. Dabei ergeben sich drei mögliche Zustände<br />

( )<br />

( )<br />

1 0<br />

0 0<br />

|↑↑〉 = |↑〉|↑〉 = , |↓↓〉 = |↓〉|↓〉 =<br />

und<br />

0 0<br />

0 1<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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