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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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11.5. POISSON GLEICHUNG 427<br />

Das Integral lässt sich in zwei Teile zerlegen, einen inneren Teil r < r ′ und einen äußeren Teil<br />

r ≥ r ′ :<br />

⎧ ⎫<br />

U(r) = 1 ⎨ ∫<br />

1<br />

r<br />

∫ ∞ ⎬<br />

ϱ(r ′ )(r ′ ) 2 dr ′ + ϱ(r ′ )r ′ dr<br />

ε 0 ⎩ r<br />

⎭ : (11.34)<br />

0<br />

r<br />

auf einer Kugelschale der Dicke dr ′ bei r ′ befindet sich eine Ladung dQ = 4πr ′2 dr ′ . Diese<br />

erzeugt im Außenraum ein wie 1/r abfallendes Coulomb-Potential während das Potential im<br />

Innern konstant ist und den gleichen Wert wie an der Oberfläche annimmt:<br />

dU(r) = 1 {<br />

dQ ′ /r ′ für r < r ′<br />

4πε 0 dQ ′ /r für r ′ < r<br />

.<br />

Die so gefundene Lösung der Poisson-Gleichung ist nicht eindeutig (Integrationskonstante).<br />

Hier ist die Lösung so gewählt, dass U für r → ∞ gegen Null geht.<br />

Zwischenrechnung 62 Vollziehen Sie die rechnung Schritt für Schritt inklusive der Substitutionen<br />

nach.<br />

11.5.4 Multipolentwicklung.<br />

§ 1588 Das Poisson Integral (11.33) ist für beliebige Ladungsdichteverteilungen ϱ(⃗r) nicht<br />

zwingend lösbar. In diesen Fällen kann die Gleichung numerisch integriert oder näherungsweise<br />

mit Hilfe einer Multipolentwicklung gelöst werden.<br />

§ 1589 Betrachten wir wieder den Nenner in (11.33). Mit den Abkürzungen µ = ⃗r·⃗r ′ /(|⃗r| |⃗r ′ |)<br />

(das ist der Kosinus des Winkels zwischen ⃗r und ⃗r ′ , d.h. eine Richtungsangabe) und s = r ′ /r<br />

(ein Maß für den relativen Abstand) lässt sich der Nenner schreiben<br />

1<br />

|⃗r − ⃗r ′ | = 1 r T (µ, s) mit T (µ, s) = 1<br />

√ .<br />

1 − 2µs + s<br />

2<br />

Die Funktion T steht mit den Legendre Polynomen P k (µ) in Beziehung:<br />

∞∑<br />

T (µ, s) = s k P k (µ) .<br />

k=0<br />

Damit lässt sich das Potential in eine Reihe entwickeln<br />

∞∑ Q k<br />

U(⃗r) =<br />

r k+1<br />

k=0<br />

mit den Multipolkoeffizienten<br />

∫<br />

Q k = ϱ(⃗r ′ ) P k (µ)r ′ k d 3 ⃗r ′ .<br />

§ 1590 Der Koeffizient des Monopols ist die Gesamtladung<br />

∫<br />

Q = Q 0 = ϱ(⃗r ′ ) d 3 ⃗r ′ : (11.35)<br />

das Feld einer abgeschlossenen statischen Ladungsverteilung verhält sich in großer Entfernung<br />

in erster Näherung wie das einer Punktladung Q.<br />

§ 1591 Der Dipolkoeffizient ist<br />

∫<br />

Q 1 = µr ′ ϱ(⃗r ′ ) d 3 ⃗r ′ .<br />

In kartesischen Koordinaten ⃗r = (x l ) und ⃗r ′ = (x ′ l<br />

) lässt sich dieser mit Hilfe der Dipolmoments<br />

∫<br />

p l = x ′ l ϱ(⃗r ′ ) d 3 ⃗r ′<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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