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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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8.4. ANWENDUNGEN 333<br />

Nicht vergessen: zur Überprüfung die Lösungen in das Gleichungssystem einsetzen!<br />

8.4.2 Transformationen<br />

§ 1253 Bereits in § 1134 haben wir gesehen, dass sich die Transformation ⃗r ′ eines Vektors<br />

⃗r aus einem Koordinatensystem K in ein Koordinatensystem K’ mit Hilfe einer Matrix<br />

darstellen lässt:<br />

r ′ 1 = a 11 r 1 + a 12 r 2<br />

r ′ 2 = a 21 r 1 + a 22 r 2<br />

⇒<br />

So beschreiben die Matrizen<br />

( )<br />

1 0<br />

S x =<br />

und S<br />

0 −1<br />

y =<br />

( ) (<br />

r<br />

′<br />

1 a11 a<br />

=<br />

12<br />

r ′ 2<br />

a 21<br />

( )<br />

−1 0<br />

0 1<br />

a 22<br />

) (<br />

r1<br />

r 2<br />

)<br />

.<br />

(8.21)<br />

die Spiegelung an der x- bzw. y-Achse: S x bewirkt einen Vorzeichenwechsel in der y-Komponente<br />

des Vektors, S y einen in der x-Komponente. Bei einer Punktspiegelung am Ursprung wechseln<br />

beide Vorzeichen, d.h. die Punktspiegelung lässt sich mit Hilfe der Matrix<br />

( )<br />

−1 0<br />

S P =<br />

0 −1<br />

beschreiben.<br />

§ 1254 Eine Punktspiegelung am Ursprung entspricht einer Drehung um π. Also beschreibt<br />

S P auch eine spezielle Drehung, nämlich die um π. Da die Drehung durch eine Funktion<br />

des Drehwinkels ϕ dargestellt wird, können wir für eine Drehmatrix vermuten, dass auf der<br />

Diagonalen wegen cos π = −1 der Kosinus des Winkels steht und auf der Diagonalen der<br />

Sinus. Genaueres Nachdenken liefert als Drehmatrix für die Drehung um den Winkel ϕ gegen<br />

den Uhrzeigersinn<br />

( )<br />

cos ϕ − sin ϕ<br />

D ϕ =<br />

,<br />

sin ϕ cos ϕ<br />

für die für eine Drehung im Uhrzeigersinn<br />

( )<br />

D − cos ϕ − sin ϕ<br />

ϕ =<br />

.<br />

sin ϕ cos ϕ<br />

Zwischenrechnung 49 Machen Sie sich, eventuell mit Hilfe von Abb. 8.3 die Vorzeichen<br />

vor den Sinus-Termen klar.<br />

§ 1255 Wir können die spezielle Form der Drehmatrix auch formaler begründen. Allgemein<br />

bewirkt eine Matrix A eine Abbildung von einem Koordinatensystem mit den Basen ⃗e alt<br />

1 und<br />

⃗e alt<br />

2 auf ein Koordinatensystem mit den Basisvektoren ⃗e neu<br />

1 und ⃗e neu<br />

2 . Dann müssen natürlich<br />

auch die Basisvektoren in diesem System transformiert werden, d.h. es gilt<br />

⃗e neu<br />

1 = A⃗e alt<br />

1 und ⃗e neu<br />

2 = A⃗e alt<br />

2 .<br />

Nehmen wir als ‘alte’ Koordinaten die Basisvektoren des kartesischen Koordinantensystems,<br />

⃗e alt<br />

1 = (1, 0) und ⃗e alt<br />

2 = (0, 1), so erhalten wir für die Basisvektoren im neuen System<br />

( )<br />

( )<br />

⃗e neu a11<br />

1 =<br />

und ⃗e neu a21<br />

2 = :<br />

a 21 a 22<br />

die transformierten Basisvektoren sind also die Spalten der Transformationsmatrix!<br />

§ 1256 Die die Spiegelungen beschreibenden Matrizen S x , S y und S P sind der Gestalt, dass<br />

das Skalarprodukt der jeweiligen Spalten- bzw. Zeilenvektoren verschwindet. Dann sind die<br />

Spalten- und Zeilenvektoren jeweils orthogonal. Dies gilt auch für die Drehmatrix D ϕ . Reflektionen<br />

oder Drehungen können also durch orthogonale Matrizen dargestellt werden. Da<br />

für eine orthogonale Matrix gemäß Definition 78 gilt A −1 = A T , lassen sich die Inversen der<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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