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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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12.2. VERTEILUNGSFUNKTIONEN 449<br />

§ 1675 Eine Münze wird zehnmal geworfen. Die Zufallsvariable X Zahl des Auftretens von<br />

’<br />

Kopf‘ ist dann binominalverteilt mit p = q = 0.5 und n = 10. Für die Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />

ergibt sich<br />

( )<br />

10<br />

f(x) = P (X = x) = 0.5 10−x · 0.5 x (12.8)<br />

x<br />

oder<br />

x 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

f(x) 9.7E-4 0.0098 0.0439 0.1172 0.2051 0.2461 0.2051 0.1172<br />

wie auch in Abb. 12.5 dargestellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Zahl kein mal geworfen wurde<br />

(X = 0), lässt sich aus dieser Verteilung bestimmen zu P (X = 0) = 0.001, die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Zahl genau zweimal geworfen wurde zu P (X = 2) = 0.044 und die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass Zahl mindestens viermal auftritt zu P (X ≥ 4) = 1 − P (X ≤ 3) = 0.83.<br />

§ 1676 Für das nächste Beispiel begeben wir uns unter die Falschspieler. Eine bleibehaftete<br />

Münze wird zehnmal geworfen, die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Zahl ist p = 0.3.<br />

Die Zufallsvariable X für die Gesamtzahl der erhaltenen Ergebnisse Zahl‘ ist binominalverteilt<br />

mit p = 0.3 und q = 0.7, d.h. die Wahrscheinlichkeitsverteilung ist ’<br />

( )<br />

10<br />

f(x) = P (X = x) = 0.7 10−x · 0.3 x<br />

x<br />

oder<br />

x 0 1 2 3 4 5 6 7<br />

f(x) 0.0282 0.1211 0.2335 0.2668 0.2001 0.1029 0.0368 0.0090<br />

wie auch in Abb. 12.5 dargestellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Zahl kein mal geworfen wurde<br />

(X = 0), beträgt jetzt P (X = 0) = 0.028, die Wahrscheinlichkeit, dass Zahl genau zweimal<br />

geworfen ist mit P (X = 2) = 0.2335 größer als bei der ungefälschten Münze und näher am<br />

Erwartungswert µ = pn = 3.3. Die Wahrscheinlichkeit, dass Zahl mindestens viermal auftritt,<br />

ist P (X ≥ 4) = 1 − P (X ≤ 3) = 0.3504.<br />

§ 1677 Eine bestimmter Speicherbaustein wird mit einer Fehlerrate von 1.2% produziert. Die<br />

Wahrscheinlichkeit, in einer Packung mit 150 Stück genau einen (genau zwei) fehlerhafte(n)<br />

Baustein(e) zu haben, wird durch die Binominalverteilung mit p = 0.012 und n = 150<br />

beschrieben:<br />

bzw.<br />

p 1 =<br />

p 2 =<br />

(<br />

150<br />

1<br />

)<br />

0.012 1 · 0.998 149 = 0.297<br />

( )<br />

150<br />

0.012 2 · 0.998 148 = 0.269 .<br />

2<br />

Auf Grund der großen Zahl hätten wir hier auch eine Poisson-Verteilung verwenden können.<br />

12.2.4 Poisson-Verteilung<br />

§ 1678 Ist die Wahrscheinlichkeit p für das Auftreten eines Ereignisses sehr klein (z.B. beim<br />

radioaktiven Zerfall), so genügt die Verteilung der diskreten Poisson-Verteilung mit der Wahrscheinlichkeitsfunktion<br />

f(x) = P (X = x) = µx<br />

x! e−µ (12.9)<br />

und der zugehörigen Verteilungsfunktion<br />

F (x) = P (X ≤ x) = e −µ ∑ k≤x<br />

µ k<br />

k! .<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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