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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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11.3. WELLENGLEICHUNG 419<br />

Damit ist b 11 = 0 und (11.19) reduziert sich auf<br />

( πx<br />

) ( πx<br />

)<br />

A 11 = a 11 cos(ω 11 t) sin sin .<br />

a b<br />

Einsetzen der vorgegebenen Anfangsbedingung liefert<br />

( πx<br />

) ( πy<br />

)<br />

( πx<br />

) ( πx<br />

)<br />

sin sin = a 11 cos(ω 11 0) sin sin<br />

a b<br />

a b<br />

oder a 11 = 1. Damit ergibt sich als spezielle Lösung der partiellen Differentialgleichung für<br />

die vorgegebenen Anfangsbedingungen<br />

(√ )<br />

a2 + b<br />

A = cos<br />

2 ( πx<br />

) ( πx<br />

)<br />

a 2 b 2 cπt sin sin .<br />

a b<br />

Der Term in der Klammer gibt wieder den Eigenwert, der Term dahinter die Eigenfunktion<br />

oder Eigenmode.<br />

11.3.4 Zweidimensionale Welle: Schwingende Kreismembran<br />

§ 1552 Statt der rechteckigen betrachten wir eine runde Membran mit Radius a. Auch diese<br />

ist entlang ihres Umfangs fest eingespannt. Das Problem kann analog zur Rechteckmembran<br />

gelöst werden, allerdings legt die Geometrie die Verwendung von Polarkoordinaten nahe:<br />

A = A(r, ϕ, t). Die Randbedingungen sind wieder Dirichlet’sche Randbedingungen, hier wird<br />

A(a, ϕ, t) = 0.<br />

§ 1553 Der Laplace Operator in Polarkoordinaten ergibt sich aus dem in Zylinderkoordinaten<br />

(10.8) unter Vernachlässigung der z-Abhängigkeit:<br />

∇ 2 = ∂2<br />

∂r 2 + 1 r<br />

∂<br />

∂r + 1 ∂ 2<br />

r 2 ∂ϕ 2 .<br />

Damit wird die Wellengleichung zu<br />

∂ 2 A<br />

∂r 2<br />

+ 1 r<br />

∂A<br />

∂r + 1 ∂ 2 A<br />

r 2 ∂ϕ 2 = 1 ∂ 2 A<br />

c 2 ∂t 2 .<br />

§ 1554 Zuerst separieren wir den räumlichen und den zeitlichen Anteil. Allgemein gilt A(r, ϕ, t) =<br />

R(r, ϕ) T (t). Bei Beschränkung auf kreissysmmetrische Lösungen reduziert sich dies auf<br />

A(r, t) = R(r) T (t) .<br />

Der Ansatz wird in die Differentialgleichung eingesetzt und wir erhalten<br />

(<br />

T (t) R ′′ (r) + 1 )<br />

r R′ (r) = 1 c 2 R(r) T ′′ (t)<br />

oder nach Umformen<br />

1<br />

R(r)<br />

(<br />

R ′′ (r) + 1 r R′ (r)<br />

)<br />

=<br />

1<br />

c 2 T (t) T ′′ (t) .<br />

Als Separationskonstante wählen wir −β 2 und erhalten die beiden gewöhnlichen DGLs<br />

0 = T ′′ (t) + β 2 c 2 T (t) und 0 = R ′′ (r) + 1 r R′ (r) + β 2 R .<br />

Die Differentialgleichung für T (t) ist wieder eine Schwingungsgleichung, d.h. wir erhalten für<br />

die Zeitabghängigkeit<br />

T (t) = γ 1 cos(βct) + γ 2 sin(βct) . (11.20)<br />

c○ M.-B. Kallenrode 13. März 2007

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