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Mathematik für Physiker - Numerische Physik: Modellierung

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292 KAPITEL 7. GEWÖHNLICHE DIFFERENTIALGLEICHUNGEN<br />

Abbildung 7.25: Lösung der DGL aus<br />

Abb. 7.22 mit Hilfe des Leapfrog<br />

Verfahrens<br />

§ 1099 Für das MatLab-Skript können wir das beim Euler Verfahren verwendete Skript<br />

recyclen, in dem wir dort nur die mit der numerischen Lösung befassten Zeilen durch die<br />

folgenden ersetzen:<br />

x(1)=2; t2=t-dt/2; x2(1)=x(1)-dt/2*(t(1) ∧ 2+4+x(1))/t(1);<br />

for i=2:length(t);<br />

x2(i)=x2(i-1) + dt*feval(fh,t(i-1),x(i-1));<br />

x(i)=x(i-1) + dt*feval(fh,t2(i),x2(i));<br />

end<br />

§ 1100 Die erste Zeile gibt wieder die in der Aufgabenstellung vorgegebene Randbedingung<br />

sowie zusätzlich das um die halbe Schrittweite verschobene Gitter und dessen Anfangspunkt.<br />

In der folgenden Schleife werden die beiden Gleichungen des Schemas abwechselnd durchlaufen.<br />

Dabei muss zuerst das verschobene Gitter verwendet werden und dann das Ausgangsgitter,<br />

da sonst dem numerischen Verfahren der in der Intervallmitte benötigte Wert fehlt.<br />

leapfrogskript<br />

leapfrog<br />

§ 1101 Das vollständige Skript ist im File leapfrogskript enthalten. Das Ergebnis ist in<br />

Abb. 7.25 gezeigt. Die relative Abweichung von der analytischen Lösung ist im gesamten betrachteten<br />

Integrationsintervall kleiner als 10 −3 ; das ist bei gleicher Schrittweite eine um fast<br />

zwei Größenordnungen kleinere Abweichung als beim Euler-Verfahren – allerdings erkauft um<br />

den Preis der Verdopplung des Gitters. Eine Halbierung der Gitterweite im Euler-Verfahren<br />

hätte die relative Abweichung auf unter 0.01 reduziert, d.h. bei gleicher Zahl der Gesamtschritte<br />

des numerischen Schemas ist die relative Abweichung im Euler Verfahren in diesem<br />

Beispiel einen Faktor 50 größer als im Leapfrog Verfahren.<br />

§ 1102 Neben dem Skript leapfrogskript gibt es wieder als Ableitung davon eine Funktion<br />

leapfrog, die in Ein- und Ausgabeparametern und Syntax den beiden Euler-Funktionen<br />

entspricht.<br />

7.10.4 Runge–Kutta Verfahren 4. Ordnung<br />

§ 1103 Das Runge–Kutta Verfahren kann man sich als eine Kombination aus Euler Verfahren<br />

und Leapfrog Verfahren veranschaulichen: zwar wird wie bei Euler nur ein Raster in x<br />

verwendet, jedoch wird ähnlich der Idee im Leapfrog-Verfahren eine mittlere Steigung im<br />

Intervall eingeführt. Mathematisch korrekter bedeutet dies, wie beim Simpson Verfahren der<br />

numerischen Integration, die Annäherung der Funktion durch ein Polynom – die Ordnung<br />

des Polynoms bestimmt gleichzeitig auch die Ordnung des Runge–Kutta Verfahrens.<br />

13. März 2007 c○ M.-B. Kallenrode

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