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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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lungen führen. Der völlige oder teilweise Übergang zu selektiven Verträgen kann auch<br />

zu einer Zersplitterung der Vertragslandschaft führen, die Patienten <strong>und</strong> Versicherte<br />

verwirrt <strong>und</strong> Ärzte vor kaum zu bewältigende administrative Probleme stellt. Andererseits<br />

sprechen Aspekte der Innovationsfähigkeit <strong>und</strong> der <strong>Qualität</strong>ssteigerung dafür, die<br />

korporative <strong>Koordination</strong> um dezentrale Wettbewerbsprozesse zu ergänzen bzw. sie mit<br />

diesen zu konfrontieren.<br />

Gesamtwirtschaftliche Aspekte sprechen somit nicht dafür, die korporative <strong>Koordination</strong><br />

<strong>und</strong> mit ihr die KVen abzuschaffen, sondern über eine stärkere Gewichtung dezentraler<br />

Wettbewerbsprozesse der Tendenz entgegenzuwirken, dass die korporative <strong>Koordination</strong><br />

bzw. die sie tragenden Organisationen effizienz- <strong>und</strong> effektivitäts- bzw. qualitätssteigernde<br />

innovative Prozesse ver- oder behindern. Hierzu bietet es sich an, dezentrale<br />

Wettbewerbsprozesse in einen kollektiv-rechtlichen Rahmen einzubinden. Innerhalb<br />

dieses Rahmens können die Krankenkassen mit den Leistungsanbietern dann selektive<br />

Verträge schließen, die u. a. andere Versorgungsformen, höhere <strong>Qualität</strong>sstandards<br />

<strong>und</strong> auch abweichende Vergütungsformen vorsehen. Den Leistungserbringern<br />

steht es zwar frei, <strong>im</strong> ,kollektiven Rahmen‘ zu bleiben, was aber auf Dauer mit deutlichen<br />

ökonomischen Einbußen einhergehen kann. Die durch dezentrale Wettbewerbsprozesse<br />

entstandenen Versorgungsnetze stehen somit sowohl untereinander als auch<br />

mit dem übrigen bzw. kollektivvertraglichen System in Konkurrenz. Im Rahmen dieses<br />

Wettbewerbsprozesses sollte die Versorgungsqualität darüber entscheiden, ob <strong>und</strong> wie<br />

zügig der Anteil an der Versorgung wächst, den dezentrale Wettbewerbsprozesse einnehmen.<br />

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