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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Unterversorgung <strong>im</strong> Hilfsmittelbereich wurde die Versorgung von Diabetikern mit Blutzucker-Selbstkontrollmaterial<br />

genannt (Gutachten 2000/2001, Band III.1, Ziffer 190).<br />

Verbände der Krankenkassen nannten eine unzureichende Aus-, Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

von Ärzten als eine Ursache für Über-, Unter- <strong>und</strong> Fehlversorgung mit Hilfsmitteln,<br />

z. B. mit Gehhilfen (Ziffer 211).<br />

712. Systematische Bestandsaufnahmen zur Versorgungssituation <strong>im</strong> Hilfsmittelbereich<br />

wurden <strong>im</strong> Rahmen der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung bisher kaum veröffentlicht;<br />

die Hilfsmittelversorgung wurde allerdings vereinzelt z. B. <strong>im</strong> Kontext der Versorgung<br />

älterer Versicherter behandelt (Kuhlmey, A. et al. 2003). Einen ersten umfassenderen<br />

Bericht über dieses Versorgungssegment stellt der ‚GEK-Heil- <strong>und</strong> Hilfsmittelreport<br />

2004‘ dar, für den Leistungsdaten der Gmünder Ersatzkasse aus dem Jahr 2003 ausgewertet<br />

wurden. Die Analysen zum Hilfsmittelbereich ergaben allerdings, dass die<br />

Intransparenz dieses Marktes „nicht nur die <strong>Qualität</strong>skontrolle <strong>im</strong> Abrechnungswesen<br />

der Krankenkassen erschwert, sondern auch eine Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung zur Versorgungslage<br />

von Versicherten mit einem Bedarf an Hilfsmitteln zum jetzigen Zeitpunkt<br />

kaum zulässt.“ (GEK 2004, S. 119).<br />

713. Der Rat empfahl bereits mehrfach eine Intensivierung <strong>und</strong> ausreichende finanzielle<br />

Ausstattung der Versorgungsforschung (vgl. Gutachten 2000/2001, Band III.1,<br />

Ziffer 215ff). Strategischer Forschungsbedarf besteht bei<br />

− der Weiterentwicklung der Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung als Gr<strong>und</strong>lage von Bedarfsanalysen<br />

<strong>und</strong><br />

− der Entwicklung einer <strong>Qualität</strong>sberichterstattung, die eine Steuerung der Versorgung<br />

nicht nur über Preise, Budgets <strong>und</strong> Leistungsvolumina, sondern auch über<br />

<strong>Qualität</strong>sindikatoren erlaubt.<br />

Diese Aufgaben stellen sich vor dem Hintergr<strong>und</strong> des Mangels an Untersuchungen gerade<br />

auch bei Hilfsmitteln <strong>und</strong> Heilmitteln. Diese sind auch integraler Bestandteil einer<br />

rehabilitativen Versorgung von chronisch Kranken, für die in Deutschland erhebliche<br />

Defizite konstatiert wurden (Gutachten 2000/2001, Band III.1, Ziffer 347ff., 380). Seit<br />

1998 wird die Rehabilitationsforschung vom BMBF <strong>und</strong> vom Verband der Rentenversicherungsträger<br />

(VDR) gefördert. Auch <strong>im</strong> Rahmen dieser Forschungsprojekte sollte die<br />

Effektivität von Hilfsmitteln untersucht werden. Prinzipiell stellen derartige Forschungsprojekte<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer Bedeutung für die Analyse <strong>und</strong> Gestaltung des Leistungsspektrums<br />

der Sozialversicherung eine Aufgabe u. a. der GKV, der Unfallversi-<br />

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