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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Die Auswertungen zeigen erwartungsgemäß, dass die Überlebenszeit vor allem vom<br />

Ausbreitungsgrad des Karzinoms bei der Erst-Diagnose abhängt. Wenn sowohl der<br />

Ausbreitungsgrad als auch Alter, Geschlecht, Jahr der Erst-Diagnose <strong>und</strong> Gemeindegröße<br />

statistisch kontrolliert wurden, zeigte sich jedoch sowohl be<strong>im</strong> Kolon- als auch<br />

be<strong>im</strong> Rektum-Karzinom ein statistisch signifikanter Zusammenhang mit dem sozioökonomischen<br />

Status der Gemeinde: Das relative Sterberisiko ist bei Patienten aus Gemeinden<br />

mit niedrigem Status ca. 1,25-mal so hoch wie bei Patienten aus Gemeinden mit<br />

höherem Status (Tabelle 7).<br />

Tabelle 7: Soziale Schicht <strong>und</strong> Überlebenszeit bei kolorektalem Karzinom<br />

Soziale Schicht b)<br />

hoch<br />

mittel<br />

niedrig<br />

Relatives Sterberisiko a) (95% Konfidenz-Intervall)<br />

Kolon-Karzinom<br />

(ICD-9 :153)<br />

1,00 c)<br />

1,04 (0,87-1,25)<br />

1,22 (1,01-1,47)<br />

Rektum-Karzinom<br />

(ICD-9 :154)<br />

1,00 c)<br />

1,05 (0,86-1,28)<br />

1,32 (1,09-1,60)<br />

Kolon/Rektum-K.<br />

(ICD-9 : 153+154)<br />

1,00 c)<br />

1,04 (0,91-1,19)<br />

1,25 (1,10-1,43)<br />

a) Zeitraum zwischen erster Diagnose <strong>und</strong> Tod; kontrollierte Variablen: Alter, Geschlecht, Jahr der<br />

Erst-Diagnose, Ausbreitungsgrad bei Erst-Diagnose, Gemeindegröße<br />

b) Sozialer Status der Wohngemeinde der Patienten<br />

c) Vergleichsgruppe<br />

Stichprobe: 2.627 Patienten (45-74 Jahre) mit kolorektalem Karzinom aus dem Saarland<br />

Datenbasis: Im Saarländischen Krebsregister 1974-1983 neu registrierte Patienten<br />

Quelle: Brenner, H. et al. (1991)<br />

Bei der Interpretation dieses Ergebnisses muss gefragt werden, welcher Einfluss vom<br />

sozioökonomischen Status des einzelnen Patienten <strong>und</strong> welcher Einfluss vom sozioökonomischen<br />

Status bzw. best<strong>im</strong>mten Merkmalen der Gemeinde ausgehen kann. Beides<br />

kann, muss aber nicht miteinander zusammenhängen. Diese Merkmale können z. B. darin<br />

bestehen, dass sich die hier wohnenden Patienten besonders unges<strong>und</strong> verhalten,<br />

oder dass die ges<strong>und</strong>heitliche Versorgung in diesen Gemeinden schlechter als in anderen<br />

Gemeinden ist.<br />

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