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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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− Von 1996 bis 2001 stieg die Zahl der Pharmareferenten der größten Pharmaunternehmen<br />

von ca. 42.000 auf 90.000 an.<br />

− Die Unternehmen mit den höchsten Ausgaben für detailing verwendeten in 2003 jeweils<br />

mehr als 1 Mrd. US $ für diesen Bereich.<br />

− Eine Untersuchung von 1995 bis 1999 (Neslin, S., o. J.) verglich für 391 Medikamente<br />

mit einem Mindestumsatz in 1999 von 25 Mio. US $ den durchschnittlichen<br />

‚Return on Investment‘ (ROI) der Ausgaben für die Marketingstrategien detailing,<br />

direct-to-consumer advertising, Werbung in medizinischen Fachzeitschriften <strong>und</strong><br />

der Organisation von Ärztekongressen usw. Detailing erreichte dabei <strong>im</strong> Durchschnitt<br />

für jeden zusätzlich eingesetzten US $ einen ROI von 1,72 US $. Für neue<br />

Medikamente mit mehr als 200 Mio. US $ an jährlichem Umsatz, die zwischen<br />

1997 <strong>und</strong> 1999 auf den Markt gebracht wurden, betrug der ROI sogar 10,29 US $.<br />

Für letztere Gruppe war detailing damit das Instrument mit dem höchsten ROI,<br />

während für ältere Medikamente Zeitschriftenwerbung einen höheren ROI aufweisen<br />

konnte. Dies unterstreicht die Bedeutung von detailing vor allem für neu eingeführte<br />

Medikamente.<br />

− Im Durchschnitt kostet der Besuch eines Pharmareferenten das Unternehmen ca.<br />

100–150 US $. Dabei hat der Referent nur in 20 % der Fälle tatsächlich die Gelegenheit<br />

zu einem mehrere Minuten dauernden Gespräch. Bei 15 % der Besuche hat<br />

der Referent weder die Gelegenheit, den Arzt zu sprechen noch Arztmuster zu hinterlassen.<br />

Nach Koch, K. (2001) hatten bei etwa 100.000 niedergelassenen Ärzten <strong>im</strong> Jahr 2000<br />

ca. 15.500 Pharmareferenten insgesamt 20 Millionen Arztkontakte, d. h. etwa 200 Kontakte<br />

pro Arzt. Für den Zeitraum November 2002 bis Oktober 2003 lag diese Zahl bereits<br />

bei 25 Mio. Arztkontakten. Die Besuche werden mit jeweils 80 € bewertet, so dass<br />

alleine auf die Tätigkeit von Pharmareferenten 2 Mrd. € entfallen. 205 Für drei der führenden<br />

Pharmaunternehmen liegen zusätzliche Informationen zur Zahl von Vertreterbesuchen<br />

bei Ärzten vor. Danach absolvierten allein die Beauftragten dieser drei Firmen innerhalb<br />

von 12 Monaten fast vier Millionen Besuche bei niedergelassenen Ärzten. Dies<br />

sind ca. 30 Kontakte pro Arzt (Gesellschaft für Pharmainformation Nürnberg, 2003).<br />

205 Diese Angaben weisen auf steigende Ausgaben für Pharmareferenten hin, da die entsprechenden<br />

Aufwendungen für das Jahr 2000 mit 1,4 Mrd. € beziffert wurden (vgl. Kapitel 7.7.2).<br />

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