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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Hinweise auf Über-, Unter- <strong>und</strong> Fehlversorgung<br />

708. Eine Befragung von r<strong>und</strong> 300 Organisationen <strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen, darunter die<br />

Mitgliedsorganisationen der Konzertierten Aktion <strong>im</strong> Ges<strong>und</strong>heitswesen, medizinischwissenschaftliche<br />

Fachgesellschaften <strong>und</strong> Betroffenenorganisationen, durch den Sachverständigenrat<br />

erbrachte Hinweise auf Über-, Unter- <strong>und</strong> Fehlversorgung in der Hilfs<strong>und</strong><br />

Heilmittelversorgung, die als Ausgangspunkt von Projekten zur Versorgungsforschung<br />

dienen können (vgl. Gutachten 2000/2001, Band III.1, Ziffer 60ff.)<br />

709. Stellungnahmen der Fachgesellschaften bezogen sich vorrangig auf die ärztliche<br />

<strong>und</strong> psychologische Versorgung, weniger auf Heil- oder Hilfsmittel, so dass hierzu nur<br />

wenige Aussagen vorliegen. Bemängelt wurde eine Unterversorgung von Hörgeschädigten<br />

mit adäquaten Hilfsmitteln aufgr<strong>und</strong> hoher Zuzahlungen (Gutachten 2000/2001,<br />

Band III.1, Ziffer 136). Eine Überversorgung wurde von den Fachgesellschaften <strong>im</strong> Bereich<br />

der Hilfsmittel nicht festgestellt.<br />

710. Organisationen von Betroffenen bzw. Verbände der Selbsthilfe bemängelten bei<br />

Ärzten eine weit verbreitete Unwissenheit <strong>im</strong> Segment der Hilfsmittel. Als Beispiele für<br />

Unter-, Über- <strong>und</strong> Fehlversorgung wurden genannt (Gutachten 2000/2001, Band III.1,<br />

Ziffer 171):<br />

− eine unzureichende bzw. falsche Verordnung von Hilfsmitteln wie Orthesen, Gehhilfen<br />

<strong>und</strong> Rollstühlen be<strong>im</strong> Post-Poliosyndrom oder bei Skoliose,<br />

− Fehlversorgung in Fällen, in denen unzureichende oder ungeeignete Rollstühle verordnet<br />

wurden, die den Belangen, etwa der Wohnsituation von Betroffenen, nicht<br />

entsprachen oder nicht adäquat angepasst wurden,<br />

− Unterversorgung bei der Verordnung von Hörgeräten für Schwerhörige (es wurde<br />

empfohlen, die Festbeträge an den Grad der Schwerhörigkeit anzupassen) <strong>und</strong><br />

− Fehlversorgung bei Hörgeräten, wenn Patienten nach der Verordnung eines Hörgeräts<br />

nicht mit dem Gerät umzugehen wussten <strong>und</strong> es deshalb nicht verwendeten<br />

(‚Schubladengeräte‘). Zur Abhilfe wurde ein ärztlich zu verordnendes Kommunikationstraining<br />

nach Erstanpassung des Hörgeräts empfohlen.<br />

711. In Stellungnahmen der B<strong>und</strong>esländer, der ärztlichen Körperschaften <strong>und</strong> der Verbände<br />

der Krankenkassen wurde eine geringe Transparenz des Hilfsmittelbereichs kritisiert.<br />

Es komme gleichermaßen zu Über- wie zu Fehlversorgung. Als Beispiel für eine<br />

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