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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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− genetische Dispositionen, die alleine aber nicht eine deutliche Zunahme von<br />

Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas in einer Population innerhalb überschaubarer Zeiträume<br />

erklären (Rashad, I. u. Grossmann, M. 2004),<br />

− Umweltfaktoren, u. a. ein reichhaltiges Nahrungsangebot,<br />

− Verhaltensparameter (gelerntes Essverhalten), z. B. Erziehungsregeln <strong>und</strong> -normen,<br />

die ein durch Außenreize gesteuertes Essverhalten begünstigen,<br />

− psychische Krankheiten, vor allem Depression, <strong>und</strong> insbesondere eine<br />

− Dominanz von Lebensstilen mit einem niedrigen (physischen) Aktivitätsniveau <strong>und</strong><br />

Energieverbrauch mit der Folge einer positiven Energiebilanz.<br />

Sowohl bei Frauen als auch bei Männern treten Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas in unteren<br />

sozialen Schichten prozentual häufiger auf. Der sozioökonomische Status ist besonders<br />

bei Frauen mit der Prävalenz von Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas negativ korreliert<br />

(Robert Koch-Institut 2003d; Helmert, U. u. Strube, H. 2004).<br />

284. In einer von der Deutschen Adipositas-Gesellschaft, der Deutschen Diabetes-Gesellschaft<br />

<strong>und</strong> der Deutschen Gesellschaft für Ernährung herausgegebenen Leitlinie zur<br />

Prävention <strong>und</strong> Therapie der Adipositas (2003) wird darauf hingewiesen, dass noch wenige<br />

Untersuchungen zur Effektivität von Präventionsmaßnahmen vorliegen. Präventionsprogramme<br />

für Erwachsene, die auf eine ges<strong>und</strong>heitsfördernde Lebensweise <strong>und</strong> auf<br />

die Bekämpfung kardiovaskulärer Risikofaktoren zielen, erwiesen sich hinsichtlich des<br />

Körpergewichts als wenig wirksam. Generell wird ein ‚ges<strong>und</strong>er‘ Lebensstil mit regelmäßiger<br />

körperlicher Bewegung <strong>und</strong> ausgewogener Energiebilanz empfohlen. Da sich<br />

das mittlere Körpergewicht von Erwachsenen bis zu einem Alter von 65 Jahren kontinuierlich<br />

erhöht, wird als pr<strong>im</strong>äres Präventionsziel auf der Bevölkerungsebene eine<br />

Gewichtsstabilisierung vorgeschlagen (ebd.).<br />

285. Die WHO (2000b) benennt eine höhere <strong>Qualität</strong> der Ernährung <strong>und</strong> ein höheres<br />

physisches Aktivitätsniveau als Prioritäten in der Prävention von Adipositas <strong>und</strong> Übergewicht.<br />

Zugleich weist sie darauf hin, dass lebensstilbezogene Interventionsansätze,<br />

die auf eine ‚Ges<strong>und</strong>heitserziehung’ setzen, nur von begrenztem Erfolg waren. Maßnahmen<br />

sollten u. a. auf die Stadtplanung, die Nahrungsmittelwerbung <strong>und</strong> auf Nahrungsmittelpreise<br />

zielen. Diese Vorschläge <strong>im</strong>plizieren Interventionen in Städten <strong>und</strong><br />

Gemeinden nach dem Setting-Ansatz <strong>und</strong> auch eine Überprüfung der materiellen Anreizstruktur.<br />

Noch ungenutzte Potenziale auf den Handlungsfeldern Ernährung <strong>und</strong> Be-<br />

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