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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Disease-Management-Programm ,Demenz <strong>und</strong> integrierte Versorgung’<br />

637. Demenz ist eine chronische Erkrankung, für die sich aufgr<strong>und</strong> der derzeitigen Versorgungssituation<br />

eine sektorübergreifende Organisation der Behandlung anböte. Eine<br />

große Anzahl der Versicherten ist von dieser Erkrankung betroffen. Die <strong>Qualität</strong> der<br />

Versorgung ist zu verbessern, <strong>und</strong> es besteht ein sektorübergreifender Behandlungsbedarf.<br />

Frühdiagnostik wird nicht strukturiert betrieben, Hausärzte verfügen oft nur unzureichend<br />

über Krankheitskenntnisse, die Medikation erfolgt mit einer hohen Variabilität<br />

<strong>und</strong> oft ohne diagnostische Abklärung durch einen Facharzt oder eine Klinik. Auch<br />

wenn der Krankheitsverlauf durch Eigeninitiative des Versicherten nur bedingt beeinflusst<br />

werden kann, empfiehlt sich die Behandlung der Demenz in Programmen oder <strong>im</strong><br />

Rahmen der integrierten Versorgung.<br />

Die Vernetzung <strong>und</strong> Bündelung der ärztlichen <strong>und</strong> nichtärztlichen Versorgungsstrukturen<br />

in einer Region (Care-Management) ist jedoch nur ein Baustein für eine bessere<br />

Versorgung. Sinnvoll ist auch ein Case-Management. So kann Betroffenen <strong>und</strong> ihren<br />

Angehörigen ein integratives Angebot gemacht werden. Sie erhalten Hilfen bei der Organisation<br />

der Behandlung in verschiedenen Versorgungssektoren <strong>und</strong> Anspruchsbereichen<br />

(u. a. SGB V, SGB XI, Hilfen bei der psychiatrischen Versorgung, Hilfen bei der<br />

nicht-psychiatrischen Versorgung, rechtliche Unterstützung bei Betreuung sowie bei<br />

Übernahme der Vollmacht). Case-Management wird nicht von allen Angehörigen benötigt,<br />

kann jedoch dann sinnvoll sein, wenn Überforderung besteht, komplexe Problemsituationen<br />

vorliegen, die unterschiedlicher Unterstützung bedürfen, wenn sich mehrere<br />

Professionen um den Kranken kümmern oder mehrere Kostenträger anzusprechen<br />

sind (PSAG Arbeitsgruppe Gerontopsychiatrie o. J.).<br />

In der integrierten Versorgung wird es eher gelingen, die gerontologische <strong>und</strong> gerontopsychiatrische<br />

Versorgung durch flächendeckende Angebote zu verbessern. Dabei ist<br />

auf die Besonderheiten der Klienten zu achten. Auch die <strong>Koordination</strong> <strong>und</strong> Vernetzung<br />

in der Versorgung zwischen Professionellen untereinander <strong>und</strong> mit den Angehörigen<br />

kann in einem festen vorgegebenen Rahmen einfach gelingen. Die Erfahrungen aus den<br />

bereits zugelassenen Disease-Management-Programmen können zu einem großen Teil<br />

übertragen werden.<br />

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