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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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allerdings von einer höheren Rate von Fehlmedikationen <strong>und</strong> einer größeren Anzahl<br />

unerwünschter Arzne<strong>im</strong>ittelwirkungen als bei Männern auszugehen. 215<br />

Tabelle 90: Mult<strong>im</strong>orbidität <strong>und</strong> Polypharmakotherapie nach Alter <strong>und</strong><br />

Geschlecht (in Prozent)<br />

70-84 Jahre 85 Jahre <strong>und</strong> älter<br />

Frauen Männer Frauen Männer<br />

≥ 5 Hausarztdiagnosen 28,7 24,0 25,6 27,6<br />

≥ 5 Projektarztdiagnosen 27,1 18,6 54,3 40,9<br />

≥ 5 Verordnungen 39,5 34,1 35,7 42,6<br />

,Untermedikation‘ a) 10,9 9,3 17,1 17,8<br />

,Übermedikation‘ b)<br />

12,4 15,5 15,5 20,9<br />

,Fehlmedikation‘ c) 17,8 19,4 20,9 10,9<br />

≥ 1 Bef<strong>und</strong>, der einer unerwünschten Arzne<strong>im</strong>ittelwirkung<br />

entsprechen könnte<br />

69,8 70,5 81,4 71,3<br />

a) Mindestens eine unbehandelte, prinzipiell medikamentös behandelbare Erkrankung mittleren bis<br />

schweren Grades.<br />

b) Mindestens eine ärztliche Verordnung, die unter Berücksichtigung aller Diagnosen entweder kontraindiziert<br />

oder eindeutig nicht indiziert ist.<br />

c) Mindestens ein nach Expertenkonsens für die Behandlung älterer Menschen ungeeignetes Medikament.<br />

Quelle: Eigene Darstellung nach Kruse, A. <strong>und</strong> Schmitt, E. (2002)<br />

853. Im Jahr 2003 wurden in Deutschland durchschnittlich 10,6 Arzne<strong>im</strong>ittelpackungen<br />

mit 446,6 definierten Tagesdosen (DDD) für jeden Versicherten der GKV verordnet.<br />

Dabei entstanden durchschnittliche Kosten pro Versichertem von 343 €. Wie aus<br />

Abbildung 41 ersichtlich variierten sowohl die verordneten DDD als auch die Werte je<br />

DDD stark nach Alter <strong>und</strong> Geschlecht. Versicherten mit einem Lebensalter ab 60 Jahre,<br />

die 26,4 % der Gesamtpopulation darstellen, wurden 2003 56 % des gesamten GKV-<br />

Fertigarzne<strong>im</strong>ittelumsatzes verschrieben. Im Durchschnitt wird jeder Versicherte über<br />

60 Jahre mit knapp 2,9 Arzne<strong>im</strong>itteln täglich als Dauertherapie behandelt (vgl. Nink, K.<br />

215 Überraschenderweise konnte die Berliner Altersstudie mit Ausnahme der Demenz keinen Unterschied<br />

bei den körperlichen <strong>und</strong> geistigen Ges<strong>und</strong>heitsindikatoren zwischen den Sozialschichten<br />

finden (Mayer, K.U. u. Wagner, M. 1996).<br />

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