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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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mangelt aber bisher an nutzerdefinierten <strong>Qualität</strong>skriterien. Erst der Aufbau eines entsprechenden<br />

empirischen Basiswissens würde es ermöglichen, <strong>Qualität</strong>skriterien aus der<br />

Nutzerperspektive zu entwickeln. Dieser Aufgabe sollte sich insbesondere der ,R<strong>und</strong>e<br />

Tisch Pflege‘ widmen, denn mit der Einrichtung dieser Initiative durch die B<strong>und</strong>esministerien<br />

für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend sowie für Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Soziale<br />

Sicherung verbindet sich die Aufgabe, die <strong>Qualität</strong> der Pflege in Deutschland offensiv<br />

zu verbessern.<br />

675. <strong>Qualität</strong>sentwicklung zielt aber auch darauf ab, die Professionalität der Leistungserbringer<br />

zu erhöhen. Es besteht in dieser Hinsicht ein erheblicher Bedarf, die Rahmenbedingungen<br />

für die Arbeit <strong>im</strong> Pflegebereich attraktiver zu gestalten. Dazu gehören neben<br />

finanziellen Anreizen für die Aufnahme einer Arbeit <strong>im</strong> Pflegebereich u. a. die Integration<br />

von Prävention <strong>und</strong> Rehabilitation in die Aus-, Weiter- <strong>und</strong> Fortbildung aller<br />

Pflegekräfte, Förderung physikalischer Therapie <strong>und</strong> Ergotherapie, nachvollziehbare<br />

Systeme zur Best<strong>im</strong>mung von Pflegezeiten oder des Pflegepersonalbedarfs sowie die<br />

Entwicklung von evidenzbasierten Expertenstandards für die Pflege. Die gesellschaftliche<br />

Aufwertung der Pflegeberufe <strong>und</strong> die Schaffung von besseren Möglichkeiten zur<br />

beruflichen Weiterentwicklung würden diese Berufe für eine größere Personengruppe<br />

attraktiv machen.<br />

676. Die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Pflegeberatungseinsätze <strong>im</strong> häuslichen<br />

Bereich dienen dazu, den <strong>Qualität</strong>sstandard der familialen Pflege zu überprüfen. Problematisch<br />

ist dabei das <strong>im</strong>mer wieder entstehende Spannungsverhältnis zwischen Beratung<br />

<strong>und</strong> Kontrolle <strong>und</strong> die Reduktion der Beratungsaufgabe auf verwaltungsbezogene<br />

Fragen <strong>und</strong> finanzielle Leistungen. Dabei könnte eine gezielte Hilfestellung <strong>und</strong> Beratung<br />

sowohl einer Überforderung der Angehörigen entgegenwirken als auch eine mögliche<br />

Unterversorgung des Pflegebedürftigen abwenden helfen.<br />

Der <strong>Qualität</strong>sprüfung der stationären Langzeitpflege dienen neben dem internen <strong>Qualität</strong>smanagement<br />

auch externe Verfahren (He<strong>im</strong>aufsicht <strong>und</strong> MDK). Neben der weiteren<br />

Intensivierung der externen Prüfung (Ausbau der unangemeldeten Besuche in den Einrichtungen)<br />

sollte die <strong>Qualität</strong>sentwicklung in der stationären Langzeitbetreuung Pflegeabhängiger<br />

aber auch über den größeren Einfluss von Betroffenen bzw. über die<br />

Pflicht zu einer offensiven <strong>und</strong> nutzerfre<strong>und</strong>lichen Informationspolitik der Einrichtungen<br />

<strong>und</strong> Träger erreicht werden.<br />

677. Es mangelt an verlässlichen Forschungsergebnissen zum Pflegebedarf, auf deren<br />

Basis die Planung der zukünftigen Pflege erfolgen kann. Der Pflegemarkt wird in den<br />

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