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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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763. In der Entwicklungskette einer Arznei von ihrer Herstellung bis zur Wirkung am<br />

Patienten entscheidet letztlich die Verordnung durch den Arzt über Auswahl <strong>und</strong> Anwendung.<br />

Vorliegende Daten geben Verordnungshäufigkeiten <strong>und</strong> -kosten in unterschiedlichen<br />

Versorgungssektoren <strong>und</strong> in Bezug auf Indikationsgebiete wieder. Bisher<br />

fehlt jedoch eine Analyse jener Faktoren, die den Verordnungsvorgang <strong>und</strong> die dabei<br />

wirksamen Entscheidungen des Arztes steuern <strong>und</strong> auch jenseits des unmittelbaren Indikationsbezugs<br />

zum konkreten Muster des rezeptierten Arzne<strong>im</strong>itteleinsatzes beitragen.<br />

Daher stellt der Rat die Frage nach den Faktoren, die diese Entscheidungen beeinflussen,<br />

ins Zentrum seiner Ausführungen.<br />

Am Anfang der folgenden Ausführungen steht ein kursorischer, empirischer Überblick<br />

über den deutschen Arzne<strong>im</strong>ittelmarkt sowie über die Arzne<strong>im</strong>ittelausgaben <strong>und</strong> die<br />

Produktion pharmazeutischer Erzeugnisse aus internationaler Perspektive. Den Schwerpunkt<br />

bildet dann eine Analyse der verordnungsrelevanten Einflussfaktoren mit dem<br />

Ziel, Anhaltspunkte für eine Steigerung der Effektivität <strong>und</strong> Effizienz des ärztlich verordneten<br />

Arzne<strong>im</strong>itteleinsatzes zu gewinnen. Angesichts des unter ambulanten Bedingungen<br />

größten Arzne<strong>im</strong>ittelaufkommens durch Verordnungen <strong>im</strong> Hausarztsektor soll<br />

dieser als beispielgebend herangezogen werden.<br />

7.2 Der deutsche Arzne<strong>im</strong>ittelmarkt <strong>im</strong> Überblick<br />

7.2.1 Arzne<strong>im</strong>ittelausgaben <strong>im</strong> internationalen Vergleich<br />

764. Der deutsche Arzne<strong>im</strong>ittelmarkt n<strong>im</strong>mt mit einem Umsatzvolumen in öffentlichen<br />

Apotheken in Höhe von 36,5 Mrd. € (2003) die dritte Position in der Welt ein (siehe<br />

ABDA 2004 <strong>und</strong> VFA 2004b). Eine Betrachtung der Arzne<strong>im</strong>ittelausgaben pro Kopf,<br />

angegeben in US-Dollar-Kaufkraftparitäten, zeigt jedoch, dass die deutschen Aufwendungen<br />

für Arzne<strong>im</strong>ittel hier durchaus <strong>im</strong> internationalen Rahmen bleiben. Wie<br />

Tabelle 72 ausweist, lag Deutschland <strong>im</strong> Jahre 2002 nur unwesentlich über dem Durchschnitt<br />

jener 15 Länder, für die entsprechende Werte existieren. Dabei rangieren vier der<br />

15 Länder mit ihren Pro-Kopf-Arzne<strong>im</strong>ittelausgaben noch deutlich vor Deutschland; die<br />

Spitze bilden jeweils wiederum mit deutlichem Abstand die Vereinigten Staaten <strong>und</strong><br />

Frankreich.<br />

Unter dem Aspekt der ges<strong>und</strong>heitlichen Leistungserstellung interessiert vor allem die<br />

Relation zwischen den Ausgaben für Arzne<strong>im</strong>ittel <strong>und</strong> den Gesamtausgaben für die Ge-<br />

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