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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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3.3 Empirische Ergebnisse aus Deutschland zur Morbidität<br />

3.3.1 Design <strong>und</strong> Aussagekraft von Studien<br />

125. Über sozioökonomische Unterschiede in der Morbidität ist erheblich mehr bekannt<br />

als über sozioökonomische Unterschiede in der Mortalität. Dies liegt vor allem<br />

daran, dass relativ viele Bevölkerungsbefragungen zur Morbidität durchgeführt werden<br />

<strong>und</strong> diese Studien so gut wie <strong>im</strong>mer Fragen zum sozioökonomischen Status enthalten.<br />

Hervorzuheben ist vor allem die ‚Deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie‘ (DHP-<br />

Studie). Das Ziel der Studie war die Verringerung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in<br />

ausgewählten Interventions-Regionen in Berlin, Bremen, Bruchsal/Mosbach/<br />

Oestringen, Karlsruhe, Stuttgart <strong>und</strong> Traunstein (Forschungsverb<strong>und</strong> DHP 1998). Um<br />

den Erfolg der Intervention zu überprüfen, wurde in den Interventions-Regionen dre<strong>im</strong>al<br />

(1984/85, 1987/88, 1991/92) eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung zwischen<br />

25 <strong>und</strong> 69 Jahren gezogen. Diese drei ‚Regionalen Untersuchungssurveys‘ beinhalteten<br />

Befragungs- <strong>und</strong> Untersuchungsdaten von jeweils ca. 10.000 Personen. Da der<br />

Erfolg in den Interventions-Regionen nur mit Hilfe von Vergleichszahlen aus der übrigen<br />

B<strong>und</strong>esrepublik beurteilt werden kann, wurde zudem eine repräsentative Stichprobe<br />

aus den anderen Regionen der alten B<strong>und</strong>esländer gezogen <strong>und</strong> in gleicher Weise befragt<br />

<strong>und</strong> untersucht. Die publizierten Ergebnisse zur ges<strong>und</strong>heitlichen Ungleichheit beruhen<br />

häufig auf diesen ‚Nationalen Untersuchungssurveys‘ aus den Jahren 1984/85,<br />

1987/88 <strong>und</strong> 1990/91. Sie beinhalten Angaben von jeweils ca. 5.000 Personen <strong>und</strong> können<br />

als repräsentativ für die alten B<strong>und</strong>esländer gelten. Um eine größere Stichprobe zu<br />

erhalten, sind in einigen Publikationen Daten aus den nationalen <strong>und</strong> den regionalen<br />

Surveys zusammengefasst worden. Ein vergleichbarer Datensatz für die Jahre 1997/98<br />

unter Einschluss der neuen B<strong>und</strong>esländer liegt aus dem B<strong>und</strong>es-Ges<strong>und</strong>heitssurvey vor<br />

(vgl. Bellach, B.M. et al. 1998). Befragt <strong>und</strong> untersucht wurden ca. 7.200 repräsentativ<br />

ausgewählte Personen <strong>im</strong> Alter von 18-79 Jahren.<br />

Ebenso wie in den meisten Bevölkerungsbefragungen ist auch bei diesen Studien mit<br />

‚Repräsentativität‘ nicht gemeint, dass die Ergebnisse für alle in der B<strong>und</strong>esrepublik lebenden<br />

Personen aus dem angesprochenen Altersbereich gelten. 31 Die DHP-Stichprobe<br />

31 Wenn best<strong>im</strong>mte Personengruppen nicht eingeschlossen wurden (z. B. Obdachlose, Strafgefangene),<br />

<strong>und</strong>/oder wenn bei Personengruppen eine niedrige Teilnahmerate zu erwarten ist (z. B. bei<br />

Personen mit sehr niedrigem Einkommen oder kranken Personen), können Ergebnisse zur ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Ungleichheit verzerrt werden.<br />

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