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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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werbsfähigkeit von Arzne<strong>im</strong>itteln (vgl. Gambardella, A. et al. 2000) stellte fest, dass die<br />

relative Schwäche Europas gegenüber den USA in den neunziger Jahren vor allem auf<br />

negative Entwicklungen in Deutschland <strong>und</strong> Italien zurückzuführen war, während die<br />

Marktanteile von britischen, französischen <strong>und</strong> dänischen Firmen stiegen. Während <strong>im</strong><br />

Jahre 1990 noch 9 % der gesamten Pharmaproduktion in Europa, Japan <strong>und</strong> den USA<br />

aus Deutschland stammten, verringerte sich dieser Anteil bis zum Jahre 2002 auf 6 %.<br />

Deutschland rutschte damit als drittgrößter Produzent von Arzne<strong>im</strong>itteln zu Anfang der<br />

neunziger Jahre inzwischen hinter die USA, Japan, Frankreich <strong>und</strong> das Vereinigte<br />

Königreich auf Platz fünf ab (vgl. VFA 2004b).<br />

Neben einer relativ schlechteren Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit des europäischen<br />

Pharmamarktes gegenüber dem nordamerikanischen Markt verdient daher auch<br />

eine Spreizung innerhalb Europas Beachtung. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in<br />

Tabelle 81 wider, nach der sechs der zehn weltweit größten Pharmaunternehmen ihren<br />

Firmensitz in den USA haben. Das größte deutsche Unternehmen, Boehringer<br />

Ingelhe<strong>im</strong>, rangiert auf Rang 14 <strong>und</strong> erzielte in 2002 ca. 20 % des Umsatzes des größten<br />

US-amerikanischen Unternehmens Pfizer. Die meisten – insbesondere die europäischen<br />

– der Top-Ten-Unternehmen konnten diese Position jedoch nur aufgr<strong>und</strong> von Fusionen<br />

erreichen oder erhalten. Die Vorgängerfirmen von GlaxoSmithKline waren Glaxo,<br />

Wellcome, SmithKline French <strong>und</strong> Beecham; Aventis159 entstand aus Hoechst, Rhone-<br />

Poulenc, Rorer, Marion, Merrill <strong>und</strong> Dow; Pfizer beinhaltet Pfizer, Warner-Lambert <strong>und</strong><br />

Pharmacia, in welchem wiederum Upjohn aufgegangen war (vgl. Danzon, P. et al.<br />

2004). Der Trend zur internationalen Unternehmenskonzentration in der Pharmabranche<br />

hält weiter an. Die Folgen sind ambivalent <strong>und</strong> müssen <strong>im</strong> Rahmen einer positiven wie<br />

normativen Analyse beachtet werden.<br />

159 Im Jahr 2004 fusionierten Sanofi-Synthelabo (Umsatz in 2002: 9,10 Mrd. US$) <strong>und</strong> Aventis, wodurch<br />

sich der neu entstandene Konzern auf Rang 3 der weltweit größten Pharmaunternehmen<br />

schob.<br />

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