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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Eine allgemeinere <strong>und</strong> ungenauere Erfassung der psychischen Morbidität ist mit Hilfe<br />

der so genannten ‚Zerssen-Beschwerdeliste‘ möglich. Diese Liste wird auch in großen<br />

Bevölkerungsbefragungen wie beispielsweise der DHP-Studie eingesetzt. Die Frageformulierung<br />

lautet: „Wie stark leiden Sie unter den folgenden Beschwerden?“ Die vier<br />

Antwortvorgaben sind: stark, mäßig, kaum, gar nicht. Die 24 aufgeführten Beschwerden<br />

lauten: Engigkeit oder Würgen <strong>im</strong> Hals, Kurzatmigkeit, Schwächegefühl, Schluckbeschwerden,<br />

Schmerzen oder Ziehen in der Brust, Druck- oder Völlegefühl <strong>im</strong> Leib,<br />

Mattigkeit, Übelkeit, Sodbrennen oder saures Aufstoßen, Reizbarkeit, Grübelei, starkes<br />

Schwitzen, Kreuz- oder Rückenschmerzen, innere Unruhe, Müdigkeit in den Beinen,<br />

Unruhe in den Beinen, Überempfindlichkeit gegen Wärme, Überempfindlichkeit gegen<br />

Kälte, übermäßiges Schlafbedürfnis, Schlaflosigkeit, Schwindelgefühl, Zittern, Nackenoder<br />

Muskelschmerzen, Gewichtsabnahme. Durch Aufsummierung der Beschwerde-<br />

Ausprägungen wird ein ‚Summen-Score‘ gebildet. Bei max<strong>im</strong>al 24 Beschwerden (<strong>und</strong><br />

bei einem max<strong>im</strong>alen Ausprägungswert pro Beschwerde von 4) kann ein Summen-<br />

Score von max<strong>im</strong>al 96 erreicht werden. Bei der Datenauswertung wird zumeist relativ<br />

willkürlich ein best<strong>im</strong>mter Summen-Score festgelegt, der die Grenze zwischen ‚ges<strong>und</strong>‘<br />

<strong>und</strong> ‚krank‘ markiert. Bei einer Auswertung von DHP-Daten wurde davon ausgegangen,<br />

dass diese Grenze bei einem Summen-Score von 30 liegt. Ein Vergleich zwischen<br />

den sozialen Schichten zeigt, dass die so definierte Morbidität bei Männern <strong>und</strong> Frauen<br />

in der unteren sozialen Schicht am höchsten ist (Helmert, U. 1994).<br />

3.3.13 Weitere Erkrankungen<br />

138. Zu weiteren Erkrankungen liegen nur wenige empirische Studien über<br />

statusspezifische Unterschiede vor. Bei den Auswertungen der Schulanfängeruntersuchungen<br />

<strong>im</strong> Land Brandenburg ist die soziale Verteilung der drei folgenden Ges<strong>und</strong>heitsstörungen<br />

untersucht worden: Sprach-, Sprech- <strong>und</strong> St<strong>im</strong>mstörungen, Refraktionsanomalien,<br />

Neuresis <strong>und</strong> Enkopresis (Ministerium 1997a/b). Ebenso wie bei den ebenfalls<br />

untersuchten Angaben zum allgemeinen Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>und</strong> zu Unfällen wiesen<br />

auch diese Ges<strong>und</strong>heitsstörungen die höchsten Prävalenzen in der unteren Statusgruppe<br />

auf.<br />

Die Augen bzw. das Sehvermögen sind das Thema einer neueren Auswertung von Daten<br />

aus dem B<strong>und</strong>es-Ges<strong>und</strong>heitssurvey. Gr<strong>und</strong>lage war die Beantwortung einer Frage<br />

zur Kurz- <strong>und</strong> Weitsichtigkeit <strong>und</strong> zu anderen Problemen be<strong>im</strong> Sehen. Basierend auf<br />

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