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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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arbeitet das Deutsche Netzwerk für <strong>Qualität</strong>sentwicklung in der Pflege (DNQP) in Kooperation<br />

mit dem Deutschen Pflegerat (DPR) seit geraumer Zeit an der Entwicklung<br />

evidenzbasierter Expertenstandards in der Pflege124 für den Bereich der SPV als auch<br />

der GKV. Bislang wurden die Themen Dekubitusprophylaxe sowie Entlassungs- <strong>und</strong><br />

Schmerzmanagement in der Pflege bearbeitet. Dazu gehören die Entwicklung eines<br />

Standardentwurfs auf der Gr<strong>und</strong>lage der aktuellen nationalen <strong>und</strong> internationalen wissenschaftlichen<br />

Fachliteratur durch eine Expertenarbeitsgruppe, seine Vorstellung <strong>und</strong><br />

Verabschiedung durch die Fachöffentlichkeit auf einer Konsensuskonferenz, die wissenschaftlich<br />

begleitete modellhafte Implementierung in ca. 20 Einrichtungen des Ges<strong>und</strong>heitswesens<br />

<strong>und</strong> der Altenhilfe mit einem abschließenden <strong>Qualität</strong>saudit sowie die<br />

regelmäßige Aktualisierung der Standards (DNQP 2002, 2004a, 2004b, 2004c). Die<br />

Themen Sturzprophylaxe <strong>und</strong> Kontinenzförderung in der Pflege befinden sich in Vorbereitung.<br />

Die Bearbeitung dieser Themen soll bis 2006 abgeschlossen sein.<br />

Für die Akzeptanz der vorliegenden Expertenstandards in der Fachöffentlichkeit ist der<br />

Nachweis des Sachverstands unabhängiger <strong>und</strong> ausgewiesener Experten sowie die<br />

Transparenz über das Zustandekommen der Standards von großer Bedeutung. Das<br />

DNQP orientiert sich <strong>im</strong> Rahmen der Standardentwicklung, -konsentierung <strong>und</strong> -<strong>im</strong>plementierung<br />

an dem international anerkannten Verfahren der Leitlinien-Standardentwicklung<br />

in den Ges<strong>und</strong>heitsberufen <strong>und</strong> entwickelt sie teilweise weiter (vgl. Bieback,<br />

K.-J. 2004). Inzwischen dienen die DNQP-Expertenstandards auch als Gr<strong>und</strong>lage<br />

für die Benennung von <strong>Qualität</strong>sindikatoren zur b<strong>und</strong>esweiten externen <strong>Qualität</strong>ssicherung<br />

in Medizin <strong>und</strong> Pflege <strong>im</strong> Sinne des § 137 SGB V (BQS 2003). Damit wird Krankenhäusern,<br />

die sich für die Einführung der Expertenstandards entschieden haben, eine<br />

sinnvolle Verknüpfung von interner <strong>Qualität</strong>sentwicklung <strong>und</strong> externer <strong>Qualität</strong>ssicherung<br />

ermöglicht.<br />

Die Expertenstandards sollen das Bewusstsein der Pflegefachkräfte für professionelle<br />

Verantwortung stärken <strong>und</strong> sind eine wichtige Gr<strong>und</strong>lage für den berufsübergreifenden<br />

124 ‚Expertenstandards in der Pflege‘ sind ein ebenso feststehender Begriff wie ‚Leitlinien in der Medizin‘.<br />

‚Expertenstandards in der Pflege‘ sind professionell abgest<strong>im</strong>mte <strong>und</strong> überprüfbare Leistungsniveaus,<br />

die zur <strong>Qualität</strong>sentwicklung der gesamten Pflegepraxis dienen. Sie orientieren sich<br />

an den Bedürfnissen der damit angesprochenen Bevölkerung <strong>und</strong> schließen Kriterien zur Erfolgskontrolle<br />

der Pflege ein. Sie zielen auf die <strong>Qualität</strong>sentwicklung insgesamt <strong>und</strong> nicht wie die medizinischen<br />

Leitlinien auf den Einzelfall. Sie schließen die institutionellen Bedingungen in Form von<br />

Strukturkriterien ein (u. a. Qualifikation des Pflegepersonals, institutionelle Aufgabenklärung <strong>und</strong><br />

Verfahrensregeln, Bereitstellung notwendiger personeller <strong>und</strong> materieller Ressourcen für Fortbildung,<br />

Anleitung <strong>und</strong> benötigte Materialien, Hilfsmittel, räumliche <strong>und</strong> technische Ausstattung)<br />

(DNQP 2002).<br />

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