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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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fassten Geburtenziffer zun<strong>im</strong>mt. Die deutliche Senkung der Säuglings- <strong>und</strong> Kindersterblichkeit<br />

schwächte deshalb den Aging-Prozess, den der Rückgang der Geburtenziffer<br />

auslöste, zunächst noch ab. In der zweiten Hälfte des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts verringerte<br />

sich aber auch die Sterblichkeit älterer Menschen erheblich. Eine sinkende Sterbeziffer<br />

bewirkt jedoch keine fertilitätsbedingte Abnahme des Durchschnittsalters der Bevölkerung,<br />

insoweit die Sterblichkeit oberhalb des reproduktionsfähigen Alters zurückgeht.<br />

544. Bei der durchschnittlichen Lebenserwartung lag Deutschland <strong>im</strong> Jahr 2001 bei<br />

Jungen bzw. Mädchen mit 74,8 bzw. 80,8 Jahren in der EU leicht unterhalb des Durchschnitts<br />

von 75,3 bzw. 81,4 Jahren (vgl. Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2003). Die durchschnittliche<br />

Lebenserwartung zeigt an, wie viele Lebensjahre ein neugeborenes Kind zu<br />

erwarten hat, wenn das derzeitige altersspezifische Sterberisiko der Bevölkerung während<br />

seines ganzen Lebens konstant bliebe. Bei Personen, die sich bereits in einem best<strong>im</strong>mten<br />

Alter befinden, spiegelt die durchschnittliche fernere Lebenserwartung die<br />

Anzahl der weiteren Lebensjahre wider. Wie Tabelle 54 ausweist <strong>und</strong> Abbildung 16 <strong>im</strong><br />

Hinblick auf die Entwicklung des Sterbealters von Frauen illustriert, stieg die Lebenserwartung<br />

von neugeborenen Jungen bzw. Mädchen <strong>im</strong> früheren B<strong>und</strong>esgebiet zwischen<br />

1980 <strong>und</strong> 2000 um 5,5 bzw. 4,5 Jahre. In diesem Zeitraum nahm aber auch die<br />

fernere Lebenserwartung von 65-jährigen Männern bzw. Frauen noch um 3 bzw. 2,9<br />

Jahre zu. Selbst 80-jährige Männer bzw. Frauen konnten in dieser Zeit noch einen Zuwachs<br />

an fernerer Lebenserwartung von 1,5 bzw. 1,7 Jahren verzeichnen. Eine Prognose<br />

der Entwicklung des Sterbealters 125 lässt für den Zeitraum von 2000 bis 2040 bei<br />

65-jährigen Männern bzw. Frauen einen Zugewinn an fernerer Lebenserwartung von 5,1<br />

bzw. 4,7 Jahren erwarten <strong>und</strong> auch bei 80-Jährigen liegt dieser Zuwachs noch bei 2,7<br />

bzw. 2,9 Jahren. Zu dem bisherigen ,Aging at the Bottom‘, das aus der Abnahme der<br />

Geburtenziffer erwuchs (vgl. Ulrich V. u. Schmähl, W. 2001), tritt nun <strong>und</strong> künftig noch<br />

in Form einer Zunahme der ferneren Lebenserwartung älterer Menschen ein ,Aging at<br />

the Top‘ hinzu (vgl. Secretariat of the Economic Commission for Europe 1992). Das zu<br />

erwartende Wachstum des Anteils der hochbetagten Menschen innerhalb der älteren<br />

Bevölkerung (siehe unten unter 5.5.2) erweitert dieses ,Double Aging‘ zu einem ,Triple<br />

Aging‘.<br />

125 Die Prognose erfolgte mit Hilfe eines Exponentialtrends an die Sterbewahrscheinlichkeiten für 5jährige<br />

Altersgruppen von 1980 bis 2000. Dieses Verfahren wies für alle Altersgruppen ein hohes<br />

Best<strong>im</strong>mtheitsmaß auf.<br />

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