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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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b) Integration von Verhältnis- <strong>und</strong> Verhaltensprävention, z. B. <strong>im</strong> Rahmen von<br />

‚Mehr-Ebenen‘-Kampagnen zu einzelnen Ges<strong>und</strong>heitsproblemen wie Rauchen<br />

oder Bewegungsmangel, vor allem in der Gestaltung von verhaltens- <strong>und</strong> lebensstilprägenden<br />

Settings (‚ges<strong>und</strong>heitsfördernde Settings‘)<br />

− ‚Reine‘ Verhältnisprävention ohne die Notwendigkeit individueller Entscheidungen<br />

über Verhaltens- <strong>und</strong> Konsummuster (z. B. durch Normierung <strong>im</strong> Verbraucher- <strong>und</strong><br />

Immissionsschutz).<br />

423. Ein expliziter Kontextbezug stellt sicher, dass das jeweilige Lebensumfeld <strong>und</strong><br />

damit die Rahmenbedingungen des Verhaltens in die Planung <strong>und</strong> Durchführung von<br />

Interventionen eingehen. Das Ziel ist es, auf diese Weise ges<strong>und</strong>heitsdienliche Verhaltensentscheidungen<br />

<strong>und</strong> eine Habitualisierung dieser Verhaltensmuster zu erleichtern<br />

<strong>und</strong> die Nachhaltigkeit von Interventionen zu gewährleisten.<br />

424. Bis heute gilt die Ottawa-Charta der WHO als ein Gr<strong>und</strong>satzdokument moderner<br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik. Eine an der Ottawa-Charta orientierte Politik entfaltet auf mehreren<br />

Handlungsfeldern Aktivitäten:<br />

− Entwicklung einer ges<strong>und</strong>heitsfördernden Gesamtpolitik, die sich nicht auf das<br />

klassische Ges<strong>und</strong>heitsressort (Krankenversicherung <strong>und</strong> -versorgung, öffentlicher<br />

Ges<strong>und</strong>heitsdienst) beschränkt, sondern andere Lebensbereiche <strong>und</strong> Politikfelder<br />

berücksichtigt,<br />

− Entwicklung ges<strong>und</strong>heitsfördernder ‚Lebenswelten’ (Settings),<br />

− Neuorientierung der Ges<strong>und</strong>heitsdienste, z. B. Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen,<br />

Alten- <strong>und</strong> Pflegehe<strong>im</strong>e (Zielgruppen: Mitarbeiter <strong>und</strong> Nutzer), <strong>und</strong><br />

− Entwicklung <strong>und</strong> Stärkung ges<strong>und</strong>heitsrelevanter Ressourcen in der Bevölkerung<br />

<strong>und</strong>/oder in best<strong>im</strong>mten Zielgruppen.<br />

425. In der wissenschaftlichen Literatur werden zahlreiche für den Erhalt bzw. für die<br />

Stärkung der Ges<strong>und</strong>heit relevante, einer quantitativen Erfassung aber unterschiedlich<br />

gut zugängliche Ges<strong>und</strong>heitsressourcen erwähnt. Dabei lassen sich personale, soziale<br />

<strong>und</strong> materielle Ressourcen unterscheiden. Zu den personalen Ressourcen zählen generelle<br />

‚Lebenskompetenzen‘ (life skills) <strong>und</strong> Bildung. Dazu gehören die formale Ausbildung,<br />

die berufsbezogene Bildung <strong>und</strong> Erfahrung sowie die generelle Persönlichkeits-

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