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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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len derartige Forschungsprojekte aufgr<strong>und</strong> ihrer Bedeutung für die Analyse <strong>und</strong><br />

Gestaltung des Leistungsspektrums der Sozialversicherung auch eine Aufgabe der<br />

GKV, der GRV, der GUV <strong>und</strong> ggf. weiterer Sozialversicherungsträger dar. Forschungsvorhaben<br />

sollten an Einschränkungen der Funktionsfähigkeit <strong>und</strong> dabei an die Internationale<br />

Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit (International<br />

Classification of Functioning, Disability and Health, ICF) anknüpfen. Eine Verwendung<br />

der ICF wird die internationale Vergleichbarkeit bzw. Verwertbarkeit von<br />

Studienergebnissen verbessern.<br />

757. Für Hilfs- <strong>und</strong> Heilmittelverordnungen ist, wie auch generell für die Rehabilitation,<br />

weniger die medizinische Diagnose als die Diagnose der Funktionsfähigkeit <strong>im</strong><br />

Sinne der ICF ausschlaggebend. Dabei ist es wichtig, neben den Defiziten die Ressourcen<br />

<strong>und</strong> Lebensbedingungen des Patienten zu erfassen. Ärzte müssen über Kenntnisse<br />

der Funktionsfähigkeitsdiagnostik auf der Basis der ICF sowie der Effektivität von<br />

Hilfsmitteln <strong>und</strong> Heilmitteln verfügen. Die Verordnungsfähigkeit zumindest von aufwändigen<br />

Hilfs- bzw. Heilmitteln sollte an Qualifikations- <strong>und</strong> Fortbildungsnachweise<br />

geknüpft, die Begründung von Hilfsmittelverordnungen - bei hochwertigen Produkten -<br />

mit einer Nutzungsprognose verb<strong>und</strong>en werden. Zur Auswahl eines geeigneten<br />

Hilfsmittels kann ggf. auch eine Erprobungsphase beitragen.<br />

Ärzte sollten sich in ihrer Aus- bzw. Weiter- <strong>und</strong> Fortbildung vertiefte Kenntnisse der<br />

Hilfsmittel- <strong>und</strong> Heilmittelversorgung aneignen. Um auch Angehörige nichtärztlicher<br />

Ges<strong>und</strong>heitsberufe, z. B. Absolventen von Berufsfachschulen, vertiefte wissenschaftlich<br />

zu qualifizieren <strong>und</strong> zur Forschung sowie zur Nutzung von Studienergebnissen zu befähigen,<br />

sollten Universitäten <strong>und</strong>/oder Fachhochschulen vermehrt berufsbegleitende Studiengänge<br />

einrichten. Dafür kommen u. a. Institute für Rehabilitationswissenschaften,<br />

Physikalische Medizin <strong>und</strong> Rehabilitation, Epidemiologie <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitswissenschaften<br />

in Betracht.<br />

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