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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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4.4.4.4 Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprobleme Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas<br />

281. Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas sind Ges<strong>und</strong>heitsprobleme mit zunehmender Bedeutung<br />

(u. a. Komlos, J. u. Baur, M. 2003; RAND 2002; Sturm, R. 2002; Sturm, R. u.<br />

Wells, K.B. 2001; Robert Koch-Institut 2003d). Die WHO (2000b) bezeichnete die Adipositas<br />

als globale Epidemie. In den USA hat sich die Prävalenz der Adipositas <strong>im</strong> Verlauf<br />

der letzten 25 Jahre <strong>im</strong> Gegensatz zur Prävalenz der Risikofaktoren Tabakkonsum<br />

<strong>und</strong> Alkoholabusus deutlich erhöht. Die Auswirkungen auf die Prävalenz chronischer<br />

Krankheiten wie Diabetes mellitus, Hypertonie <strong>und</strong> ischämische Herzkrankheit sowie<br />

auf die Behandlungsausgaben werden z. T. als gravierender eingeschätzt als die Auswirkungen<br />

des Tabakkonsums <strong>und</strong> Alkoholabusus (Sturm, R. 2002). Bei einer Fortsetzung<br />

aktueller Trends bis 2020 könnten die durch Adipositas in den USA verursachten Behandlungsausgaben<br />

nach einer Schätzung r<strong>und</strong> ein Fünftel der gesamten Ges<strong>und</strong>heitsausgaben<br />

erreichen (RAND 2004; Sturm, R. et al. 2004).<br />

282. In Deutschland kann nach Ergebnissen des Mikrozensus 1999 <strong>und</strong> des B<strong>und</strong>es-<br />

Ges<strong>und</strong>heitssurveys 1998 weniger als die Hälfte der weiblichen Bevölkerung <strong>und</strong> nur<br />

etwa ein Drittel der männlichen Bevölkerung als normalgewichtig (Body Mass Index<br />

< 25) klassifiziert werden (Robert Koch-Institut 2003d). 59 Die Prävalenz der moderaten<br />

Adipositas (BMI ≥ 30) erhöhte sich zwischen 1985 <strong>und</strong> 2002 von 16,2 % auf 22,5 % bei<br />

Männern <strong>und</strong> von 16,2 % auf 23,5 % bei Frauen; die Prävalenz der starken Adipositas<br />

(BMI ≥ 35) stieg innerhalb dieses Zeitraums von 1,5 % auf 5,2 % bei Männern <strong>und</strong> von<br />

4,5 % auf 7,5 % bei Frauen (Helmert, U.u. Strube, H. 2004). Weiterhin wird vermehrt<br />

auf das Problem des Übergewichts bzw. der Adipositas bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

hingewiesen (z. B. G+G 2003; Gausche, R. u. Keller, E. 2004). 60<br />

283. Als Gründe für die Verbreitung von Übergewicht <strong>und</strong> Adipositas werden u. a.<br />

diskutiert (Gausche, R. u. Keller, E. 2004):<br />

59 Der Body-Mass-Index (BMI) errechnet sich aus dem Körpergewicht in Kilogramm, geteilt durch<br />

die Körpergröße in Metern zum Quadrat. Bei Kindern werden alters- <strong>und</strong> geschlechtsspezifische<br />

Referenzwerte für Übergewicht bzw. Adipositas verwendet (90. bzw. 97. Perzentil; vgl. Robert<br />

Koch-Institut 2003d).<br />

60 Die Datenbasis zum Ges<strong>und</strong>heitszustand von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen wird sich <strong>im</strong> Verlauf des<br />

vom Robert Koch-Institut konzipierten nationalen Kinder- <strong>und</strong> Jugendsurveys verbessern (vgl.<br />

www.kiggs.de). Die Hauptphase des Surveys lief <strong>im</strong> Mai 2003 an, erste Auswertungen werden<br />

Anfang 2007 erwartet.<br />

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