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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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ung zu geben. Darüber hinaus lassen sich Erfolge <strong>und</strong> Erfahrungen aus dem Setting<br />

Betrieb auch für nichtbetriebliche Settings nutzen.<br />

20. Städte <strong>und</strong> Gemeinden prägen mit ihrer Entwicklung <strong>und</strong> Politik die Lebensbedingungen<br />

der gesamten Bevölkerung. Zum Einflussbereich der Kommunalpolitik zählen<br />

u. a. die wirtschaftliche Entwicklung der jeweiligen Stadt bzw. Region <strong>und</strong> damit Arbeits-<br />

<strong>und</strong> Einkommensperspektiven, die Umwelt- <strong>und</strong> Verkehrsbelastung, die soziale<br />

Infrastruktur, Bildungs- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitseinrichtungen. Um die Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen<br />

der kommunalen Ges<strong>und</strong>heitspolitik zu verbessern, sollten Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong><br />

Sozialberichterstattung besser miteinander verknüpft werden.<br />

21. Im Hinblick auf die Effektivität von pr<strong>im</strong>ärpräventiven Interventionen besteht derzeit<br />

noch Forschungsbedarf. Krankenkassen sollten aber auch komplexe <strong>und</strong> schwierig<br />

zu evaluierende Angebote <strong>und</strong> Interventionen fördern, wenn<br />

− für analoge Interventionen ein Wirksamkeitsnachweis vorliegt,<br />

− die Wirksamkeit plausibel erscheint <strong>und</strong><br />

− eine professionelle <strong>Qualität</strong>ssicherung gewährleistet ist,<br />

ohne dabei prinzipiell auf einen Wirksamkeitsnachweis zu verzichten.<br />

22. Ökonomische Anreize tragen zur Stärkung der Prävention bei. Untersuchungen<br />

zum Zusammenhang zwischen dem Preis <strong>und</strong> dem Konsum von Zigaretten führten zu<br />

dem Ergebnis, dass Preiserhöhungen den Konsum tendenziell senken. Auch das Preisniveau<br />

von Alkohol beeinflusst den Verbrauch. Bei Überlegungen zur Besteuerung des<br />

Alkoholkonsums sollte geprüft werden, ob die zur Zeit noch uneinheitliche Besteuerung<br />

des Alkoholkonsums durch eine einheitliche Alkoholsteuer ersetzt werden kann, die<br />

sich ausschließlich am Alkoholgehalt orientiert <strong>und</strong> alle alkoholhaltigen Getränke in die<br />

Besteuerung einbezieht.<br />

23. Die Pr<strong>im</strong>ärprävention nach dem Setting-Ansatz muss auch in Einrichtungen des<br />

Ges<strong>und</strong>heitssystems, vor allem Krankenhäusern <strong>und</strong> Pflegeeinrichtungen, gestärkt werden.<br />

Anreize zur Ges<strong>und</strong>heitsförderung lassen sich z. B. durch eine Berücksichtigung in<br />

Pflegesatzvereinbarungen setzen. Defizite bestehen überdies <strong>im</strong> Impfverhalten. Über Informationsangebote<br />

hinaus sollte die Vertragsgestaltung in diesem Bereich überprüft<br />

<strong>und</strong> ggf. weiterentwickelt werden.<br />

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