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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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335. Aktivitäten in Settings sollten mit anderen präventiven Angeboten <strong>und</strong> Programmen<br />

abgest<strong>im</strong>mt werden. So können Schulen den Schulsport durch die Kooperation mit<br />

Sportvereinen stärken, um auch auf diese Weise ein attraktives Angebot zu erstellen <strong>und</strong><br />

Kinder bzw. Jugendliche für sportliche Aktivitäten <strong>und</strong> einen aktiven Lebensstil zu gewinnen.<br />

76 Für Erwachsene können entsprechende Angebote <strong>im</strong> Rahmen der betrieblichen<br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik konzipiert werden. Eine Vernetzung kommunaler Aktivitäten<br />

mit bevölkerungsbezogenen Kampagnen zu Problemfeldern wie Tabakkonsum, Alkoholabusus<br />

<strong>und</strong> physischer Aktivität ist anzustreben.<br />

Die Prävention möglicher Ges<strong>und</strong>heitsfolgen von Armut, vor allem auch bei Kindern<br />

(z. B. Luber, E. 2004), setzt ebenfalls eine Vernetzung der Initiativen <strong>und</strong> Akteure vor<br />

allem in der Bildungs-, Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Sozialpolitik voraus.<br />

Wohnumgebung <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />

336. Einflüsse der Wohnumgebung auf die Mortalität bzw. auf den Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

der Einwohner wurden wiederholt untersucht (vgl. Kawachi, I. u. Berkman, L.F. 2003).<br />

Ein prinzipielles Problem dieser Untersuchungen besteht in der Unterscheidung zwischen<br />

Auswirkungen best<strong>im</strong>mter Charakteristika bzw. der Zusammensetzung der jeweiligen<br />

Population (compositional effects) <strong>und</strong> Effekten anderer, von der Zusammensetzung<br />

der Population unabhängiger Kontextfaktoren (contextual effects). Weiterhin stellt<br />

sich die Aufgabe, die relevante Wohnumgebung (‚neighborhood‘) abzugrenzen <strong>und</strong><br />

zwischen Kausal- <strong>und</strong> Selektionseffekten zu differenzieren. Selektionseffekte können<br />

z. B. dann auftreten, wenn Personen mit spezifischen, für das Untersuchungsziel relevanten<br />

Eigenschaften best<strong>im</strong>mte Umgebungen bzw. Stadtteile bevorzugen (ebd.;<br />

MacIntyre, S. u. Ellaway, A. 2003). Eine exakte Analyse dieser Wirkungszusammenhänge<br />

erfordert aber statistische ‚Mehr-Ebenen-Modelle‘, die zwischen individuellen<br />

Charakteristika <strong>und</strong> Merkmalen von Gruppen bzw. sozialen Netzwerken <strong>und</strong> weiteren<br />

Kontextfaktoren differenzieren (Berkman, L.F. u. Clark, C. 2003; Diez Roux, A.V.<br />

2003; Raudenbush, S.W. 2003; Sampson, R.J. 2003; Subramanian, S.V. et al. 2003).<br />

Trotz der methodischen Probleme wurden moderate Effekte der Wohnumgebung, die<br />

unabhängig von sozioökonomischen <strong>und</strong> anderen individuellen Merkmalen auftreten,<br />

76 Auf diese Weise ließe sich ggf. auch ein vom Institute of Medicine (2005) für die USA bereits geforderter<br />

täglicher Schulsport an deutschen Schulen organisieren <strong>und</strong> finanzieren.<br />

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