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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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Tabelle 6: Beruflicher Status <strong>und</strong> Todesfälle nach Erst-Infarkt<br />

126<br />

Männer Frauen<br />

oberer Status a) unterer Status b) oberer Status a) unterer Status b)<br />

Anzahl Personen 325 439 107 32<br />

Todesfälle (in %) 9,23 14,58 6,54 12,50<br />

a) Akademiker, Führungskräfte, Büro- <strong>und</strong> Verwaltungskräfte<br />

b) Handwerker, Arbeiter<br />

Datenbasis: Herzinfarkt-Fälle in der Region Augsburg 1984-1993<br />

Quelle: Mielck, A. (2000)<br />

Wie schon bei den zuvor dargestellten Ergebnissen lassen diese Letalitätsraten keine<br />

Aussagen über die ursächlichen Zusammenhänge zu. So ist z. B. denkbar, dass die kürzere<br />

Überlebenszeit von statusniedrigen Herzinfarkt-Patienten darauf zurückzuführen<br />

ist, dass sie bei der Erstdiagnose des Herzinfarktes ein schlechteres Risikofaktorenprofil<br />

aufweisen als statushohe Herzinfarkt-Patienten.<br />

124. Allen bisher vorgestellten Studien ist gemein, dass sie sich auf Vergleiche zwischen<br />

Personen beziehen, nicht auf Vergleiche zwischen Regionen. Allerdings können<br />

auch Studien, die nur auf regionalen Daten basieren, Hinweise auf ges<strong>und</strong>heitliche Ungleichheiten<br />

geben. Ein Beispiel ist eine Untersuchung der Überlebenszeit von Krebspatienten<br />

(Brenner, H. et al. 1991). Gr<strong>und</strong>lage der Analyse sind Daten des Saarländischen<br />

Krebsregisters. Die Auswertung konzentrierte sich auf die 45- bis 74-jährigen Patienten,<br />

bei denen zwischen 1974 <strong>und</strong> 1983 erstmals ein kolorektales Karzinom festgestellt wurde.<br />

In dem Krebsregister wird auch festgehalten, ob <strong>und</strong> wann die Patienten verstorben<br />

sind. Aus der Differenz zwischen der ersten Diagnose des kolorektalen Karzinoms <strong>und</strong><br />

dem Todeszeitpunkt lässt sich daher für jeden Patienten die Überlebenszeit nach der<br />

Erst-Diagnose berechnen. Des Weiteren sind für jeden Patienten folgende Angaben vorhanden:<br />

Alter, Geschlecht, Ausbreitungsgrad des Karzinoms bei der ersten Diagnose,<br />

Gemeindekennziffer des Wohnortes. Es fehlen aber Angaben über die Ausbildung, den<br />

Beruf <strong>und</strong> das Einkommen der Patienten. Zur sozioökonomischen Charakterisierung<br />

wurden daher Merkmale der Gemeinde herangezogen, in der die Patienten zur Zeit der<br />

ersten Diagnose wohnten. Verwendet werden hierfür vor allem Angaben über den Anteil<br />

der Arbeiter <strong>und</strong> den Anteil der Personen mit Hauptschulabschluss in der jeweiligen<br />

Gemeinde. Auf dieser Basis konnte der sozioökonomische Status der Gemeinde berechnet<br />

werden.

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