11.12.2012 Aufrufe

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Krebslokalisationen, z. B. Magen-/Darmkrebs <strong>und</strong> Lungenkrebs, ist die Prävalenz in der<br />

unteren sozialen Schicht deutlich erhöht. Ein entsprechender Zusammenhang ist aber<br />

nicht durchgängig für alle Arten von Neubildungen zu erkennen.<br />

3.3.6 Zahnges<strong>und</strong>heit<br />

131. Bei der Zahnges<strong>und</strong>heit besteht ein deutlicher Zusammenhang mit der sozialen<br />

Schicht. Hierzu liegen vergleichsweise viele empirische Studien vor, die <strong>im</strong> Ergebnis<br />

weitgehend übereinst<strong>im</strong>men. Anhand von Daten aus der ‚Deutschen M<strong>und</strong>ges<strong>und</strong>heitsstudie‘,<br />

die u. a. eine repräsentative Auswahl von Kindern zwischen 8 <strong>und</strong> 9 bzw. zwischen<br />

13 <strong>und</strong> 14 Jahren umfasste, lassen sich Unterschiede bei Schulkindern aufzeigen<br />

(vgl. Micheelis, W. u. Bauch, J. 1991, 1993; Tabelle 17). In den alten B<strong>und</strong>esländern ist<br />

die Anzahl erkrankter oder fehlender Zähne bei Kindern aus der unteren sozialen<br />

Schicht ungefähr doppelt so hoch wie bei Kindern in der oberen Schicht. Dies gilt sowohl<br />

für Milchzähne als auch für die bleibenden Zähne. Auffallend ist ebenfalls, dass<br />

die Zahnges<strong>und</strong>heit von der oberen über die mittlere zur unteren sozialen Schicht kontinuierlich<br />

schlechter wird. Für die neuen B<strong>und</strong>esländer wurde ein ähnlicher, wenn auch<br />

weniger ausgeprägter Bef<strong>und</strong> ermittelt.<br />

Eine vergleichbare Befragung <strong>und</strong> Untersuchung wurde noch einmal <strong>im</strong> Jahr 1997 bei<br />

12-jährigen Schulkindern durchgeführt (Micheelis, W. u. Reich, E. 1999). Die Ergebnisse<br />

sind wiederum eindeutig (vgl. Tabelle 18). Weitere Auswertungen zeigen, dass ein<br />

DMFT-Wert (Decayed, Missing or Filled Teeth; kariöse, wegen Karies entfernte oder<br />

gefüllte Zähne) von mehr als zwei bei 37 % der Kinder von Arbeitern, aber nur bei<br />

16 % der Kinder von leitenden Angestellten <strong>und</strong> Beamten beobachtet wurde. Zu einem<br />

ähnlichen Ergebnis kommt eine Auswertung nach Schultyp. Danach wiesen 48 % der<br />

Sonderschüler einen DMFT-Wert von mehr als zwei auf, aber nur 33 % der Hauptschüler<br />

<strong>und</strong> 20 % der Gymnasiasten (Micheelis, W. 2001).<br />

140

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!