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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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ildung bzw. das gesamte Repertoire an Strategien zur Lebensgestaltung <strong>und</strong> zur Bewältigung<br />

von widrigen Umständen <strong>und</strong> Krisen. Soziale Ressourcen ergeben sich aus<br />

der Struktur <strong>und</strong> <strong>Qualität</strong> sozialer Beziehungen <strong>und</strong> Netzwerke. Sie umfassen die psychosoziale<br />

Unterstützung in einer Partnerschaft bzw. Familie, am Arbeitsplatz <strong>und</strong> <strong>im</strong><br />

Rahmen anderer sozialer Netzwerke, aber auch Aspekte gesellschaftsweiter sozialer Kohäsion.<br />

Materielle Ressourcen wie Erwerbseinkommen, privates Vermögen <strong>und</strong> finanzielle<br />

Planungssicherheit vermehren die individuellen Optionen einer ges<strong>und</strong>heitsdienlichen<br />

Lebensgestaltung.<br />

426. Pr<strong>im</strong>ärprävention umfasst sowohl die Senkung von Belastungen als auch die Stärkung<br />

von Ressourcen, um individuen- <strong>und</strong> populationsbezogen das Risiko einer Erkrankung<br />

(bzw. eines Unfalls) <strong>und</strong> die Inzidenzrate zu senken.<br />

Eine unterschiedliche Ausstattung mit personalen, sozialen <strong>und</strong> materiellen Ressourcen,<br />

Unterschiede in der Belastung durch Verhaltens- <strong>und</strong> Konsummuster, Lebens- <strong>und</strong> Arbeitsbedingungen<br />

führen zu Unterschieden in den Ges<strong>und</strong>heitschancen <strong>und</strong> <strong>im</strong> Krankheitsrisiko.<br />

Umgekehrt können Interventionen <strong>und</strong> Entwicklungen auf den verschiedenen<br />

Politikfeldern danach bewertet werden, inwiefern sie die Bilanz von Belastungen<br />

bzw. Expositionen einerseits <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Ressourcen andererseits für die<br />

Bevölkerung insgesamt sowie für abgrenzbare Bevölkerungsgruppen über verschiedene<br />

Zeithorizonte hin beeinflussen.<br />

427. Für Prävention <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsförderung werden in Deutschland unterschiedliche<br />

Terminologien verwendet. Ein Gr<strong>und</strong> zur Aufrechterhaltung einer Unterscheidung zwischen<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung <strong>und</strong> Prävention kann darin gesehen werden, dass andernfalls<br />

der Ansatz der Ressourcenstärkung aus dem Blick geraten könnte.<br />

Verteilung von Ges<strong>und</strong>heitschancen<br />

428. Zusammenhänge zwischen dem sozioökonomischen Status, gemessen mit Hilfe<br />

der Indikatoren Bildung, Beruf <strong>und</strong> Einkommen, <strong>und</strong> dem Ges<strong>und</strong>heitsstatus sind empirisch<br />

nachweisbar <strong>und</strong> für die Pr<strong>im</strong>ärprävention relevant. Sie wurden bisher aber nicht<br />

befriedigend erklärt. Theoretische Erklärungsmuster für die Entstehung sozialschichtspezifischer<br />

Unterschiede <strong>und</strong> für ihre Entwicklung <strong>im</strong> Zeitverlauf, welche die relative<br />

Bedeutung einzelner Einflussfaktoren aufzeigen <strong>und</strong> die Planung von Interventionen<br />

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