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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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u. Schröder, H. 2004f). Neben dem Anstieg des Arzne<strong>im</strong>ittelverbrauchs <strong>im</strong> Alter zeigen<br />

einzelne Indikationsgruppen einen hohen Verbrauch <strong>im</strong> Kindesalter. 216<br />

854. Frauen werden in fast allen Altersgruppen <strong>im</strong> Durchschnitt mehr Arzne<strong>im</strong>ittel<br />

verordnet als Männern. Pro Arztbesuch werden zwar gleich häufig Arzne<strong>im</strong>ittel verordnet,<br />

Frauen suchen jedoch öfter einen Arzt auf <strong>und</strong> nehmen Vorsorgeuntersuchungen<br />

<strong>und</strong> präventive Angebote in Anspruch. Darüber hinaus betreiben Frauen in größerem<br />

Umfang Selbstmedikation zusätzlich zur Verordnungsmedikation als Männer (vgl. auch<br />

RKI 2003). 217<br />

Männer erhalten <strong>im</strong> Durchschnitt teurere Medikamente (vgl. Abbildung 41). Über alle<br />

Altersgruppen kostet die Tagesdosis eines Mannes r<strong>und</strong> 15 % mehr als die Tagesdosis<br />

für eine Frau. Der höchste Wert von 1,50 € pro DDD wird bei den 20- bis 25-jährigen<br />

Männern erreicht.<br />

Frauen bewerten darüber hinaus ihren Ges<strong>und</strong>heitszustand <strong>im</strong> Durchschnitt schlechter<br />

als Männer (vgl. u. a. RKI 2003; Nink, K. u. Schröder, H. 2004a). Dies wird auf eine<br />

Reihe von geschlechtstypischen Unterschieden <strong>im</strong> ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Verhalten <strong>und</strong><br />

hinsichtlich psychosozialer Einflussfaktoren zurückgeführt (zur Übersicht siehe Hurrelmann,<br />

K. u. Kolip, P. 2002; Maschewsky-Schneider, U. 1997; Maschewsky-<br />

Schneider, U. et al. 2003; Kolip, P. 2000).<br />

Seit vielen Jahren werden relativ konstant Unterschiede in der geschlechtsspezifischen<br />

Verteilung best<strong>im</strong>mter Arzne<strong>im</strong>ittelgruppen festgestellt. Nach Daten des GEK-Reports<br />

(Glaeske, G. u. Janhsen, K. 2004) erhalten Frauen – bezogen auf verordnete Packungen<br />

pro Kopf<br />

− 5,4-mal mehr Migränemittel,<br />

− 2,9- bis 3,5-mal mehr Schilddrüsenpräparate,<br />

− 1,9- bis 2,9-mal mehr Neuroleptika <strong>und</strong> Antidepressiva <strong>und</strong><br />

− 1,6-mal mehr Schlafmittel als Männer.<br />

216 Dies sind Karies- <strong>und</strong> Parodontosemittel, Vitamine, Rhinologika/Sinusitismittel <strong>und</strong> Antitussiva/<br />

Expektorantien. Die Gruppe der 5- bis 9-Jährigen weist darüber hinaus mit 7,7 DDD den höchsten<br />

Verbrauch an Antibiotika/Antiinfektiva auf.<br />

217 Allerdings betreiben laut B<strong>und</strong>es-Ges<strong>und</strong>heitssurvey mehr Männer als Frauen ausschließlich<br />

Selbstmedikation.<br />

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