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Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

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det. Einige Antworten231 wiesen jedoch eindeutig auf arzt- <strong>und</strong>/oder patientenseitige<br />

Faktoren hin (vgl. Damoiseaux, R.A.M.J. et al. 1999; Doust, J. u. DelMar, C. 2004).<br />

887. Motive <strong>und</strong> Bedingungen für ärztliche Nichtbeachtung von Leitlinien beinhalten<br />

(vgl. Hasenbein, U. et al. 2003):<br />

− geringer Bekanntheitsgrad der Leitlinie be<strong>im</strong> Arzt, wobei aktuell publizierte Leitlinien<br />

bekannter sind als ältere,<br />

− geringe Überzeugung eines Nutzens für den Patienten, insbesondere älteren <strong>und</strong><br />

mult<strong>im</strong>orbiden, sowie bei mangelndem Unterstützungspotenzial des sozialen Umfeldes,<br />

− widersprüchliche Meinungen von Experten <strong>und</strong> der vom Arzt anerkannten Meinungsführer,<br />

− unterschiedliche Auffassungen von Praxispartnern,<br />

− wahrgenommene Widersprüche zwischen der individuell-ärztlichen Erfahrung <strong>und</strong><br />

den Leitlinieninhalten,<br />

− Nichtübereinst<strong>im</strong>mung mit der Interpretation klinischer Studienergebnisse,<br />

− einer Leitlinie zuwiderlaufende Patientenpräferenzen,<br />

− geringer Bekanntheitsgrad <strong>und</strong> als gering eingeschätzte Seriosität der leitliniensetzenden<br />

Organisation,<br />

− Vergesslichkeit (Mängel in der fallbezogenenn Information bezüglich des Leitlinien-Anwendungsbedarfs),<br />

vor allem aufgr<strong>und</strong> hoher Patientenfluktuationen in der<br />

Praxis sowie<br />

− Zeit- bzw. sonstige Ressourcenknappheit.<br />

888. Ansätze zur Förderung der Anwendung leitlinien- oder evidenzbasierter Medizin<br />

müssen somit auf die Art <strong>und</strong> Weise abzielen, wie der Pr<strong>im</strong>ärarzt Studienergebnisse <strong>und</strong><br />

231 Gewohnheit, dem Patienten oder sich selbst Erleichterung verschaffen zu wollen, negative Ereignisse<br />

in der Vergangenheit, das bevorstehende Wochenende, der Patient will in Urlaub fahren, das<br />

krankheitsbezogene Verhalten des Patienten, eine Forderung seitens des Patientens bzw. die Antizipation<br />

einer solchen Forderung seitens des Arztes.<br />

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