11.12.2012 Aufrufe

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

Koordination und Qualität im Gesundheitswesen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.1.2.3 Ges<strong>und</strong>heitsförderung<br />

169. Eine an der Ottawa-Charta der WHO (WHO 1986; vgl. Kickbusch, I. 2003) orientierte<br />

Präventionspolitik wird auf mehreren Handlungsfeldern Aktivitäten entfalten, um<br />

ihren Zielgruppen bzw. der gesamten Bevölkerung ein höheres Maß an Selbstbest<strong>im</strong>mung<br />

über ihre Ges<strong>und</strong>heit zu ermöglichen <strong>und</strong> um sie zur Stärkung ihrer Ges<strong>und</strong>heit<br />

zu befähigen, vor allem bei der<br />

− Entwicklung einer ges<strong>und</strong>heitsfördernden Gesamtpolitik, die sich nicht nur auf das<br />

klassische Ges<strong>und</strong>heitsressort (vor allem Krankenversicherung, öffentlicher Ges<strong>und</strong>heitsdienst)<br />

beschränkt, sondern auch die anderen ges<strong>und</strong>heitsrelevanten Lebensbereiche<br />

berücksichtigt,<br />

− Gestaltung ges<strong>und</strong>heitsfördernder Lebenswelten (Settings), z. B. durch betriebliche<br />

Ges<strong>und</strong>heitspolitik, ‚ges<strong>und</strong>heitsfördernde Schulen‘ <strong>und</strong> ‚ges<strong>und</strong>e Städte‘ (healthy<br />

cities) sowie gemeindebezogene Initiativen,<br />

− Neuorientierung der Ges<strong>und</strong>heitsdienste, z. B. Ges<strong>und</strong>heitsförderung in Krankenhäusern,<br />

Rehabilitationseinrichtungen, Alten- <strong>und</strong> Pflegehe<strong>im</strong>en, <strong>und</strong><br />

− Entwicklung persönlicher Kompetenzen <strong>und</strong> Bildung (life skills <strong>und</strong> unmittelbar ges<strong>und</strong>heitsrelevante<br />

Kompetenz).<br />

Die Handlungsfelder der Ges<strong>und</strong>heitsförderung nach der Ottawa-Charta40 umfassen damit<br />

Ansätze der Verhältnisprävention sowie den Aspekt der individuellen Handlungsspielräume<br />

<strong>und</strong> -ressourcen. Individuelle Ressourcen helfen dabei, konstruktiv mit Belastungen<br />

umzugehen, ohne ges<strong>und</strong>heitsschädigende Verhaltensweisen anzunehmen,<br />

<strong>und</strong> ermöglichen bzw. erleichtern eine der Ges<strong>und</strong>heit dienliche Lebensgestaltung. In<br />

der wissenschaftlichen Literatur werden zahlreiche für die Ges<strong>und</strong>heitsförderung u. U.<br />

relevante, einer quantitativen Erfassung aber unterschiedlich gut zugängliche Ges<strong>und</strong>heitsressourcen<br />

erwähnt (vgl. WHO 1987). In der Ges<strong>und</strong>heitspsychologie werden Einflussfaktoren,<br />

die geeignet sind, die psychische, physische <strong>und</strong> soziale Ges<strong>und</strong>heit eines<br />

40 „Health promotion is the process of enabling people to increase control over, and to <strong>im</strong>prove,<br />

their health. To reach a state of complete physical, mental and social wellbeing, an individual or<br />

group must be able to identify and to realize aspirations, to satisfy needs, and to change or cope<br />

with the environment. Health is ... seen as a resource for everyday life ... Health is a positive concept<br />

emphasizing social and personal resources, as well as physical capacities.“ (WHO 1986).<br />

192

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!